Cisco vereinheitlicht seine IP-Produkte

06.03.2006
Cisco bündelt seine Kommunikationswerkzeuge unter dem Brand "Cisco Unified Communications System".

Cisco bündelt seine Kommunikationswerkzeuge unter dem Brand "Cisco Unified Communications System". Die Palette reicht dabei von Produkten für Sprache und E-Mail, Dokumenten-Management, über Gruppenarbeitswerkzeuge bis hin zu Videokonferenzlösungen. Es geht darum, die gewünschte Person mit seinen Anliegen auf jeden Fall zu erreichen, ob via Telefon, E-Mail, Instant Messaging oder eine andere Möglichkeit.

Zum neuen Brand gehören folgende Cisco-Produkte: CallManager, Unity, MeetingPlace und IP Contact Center.Cisco möchte nun statt der isolierten Produkte das System als ganzes verkaufen, inclusive der technischen Unterstützung.

Das Cisco Unified Communications System besteht aus drei Modulen: Der "Unified Personal Communicator" soll Usern helfen, ihre Kommunikation zu optimieren. Ob via Sprache, Text oder in bewegten Bildern, der Anwender setzt dafür eine einzige Applikation ein. Ferner sieht er auch sofort, welche Kommunikationsform sein Gesprächspartner benutzt.

Der "Cisco Unified Presence Server" sammelt Informationen über die Erreichbarkeit der Nutzer und leitet diese an "Cisco IP Phones", an den "Personal Communicator" oder auch an Cisco-fremde Applikationen weiter, etwa an den Microsoft Live Communications Server 2005 oder Lotus Sametime weiter.

Das dritte Modul des Cisco Unified Communications Systems, der "Customer Interaction Analyzer", soll vor allem in Callcentern eingesetzt warden. Es sammelt Informationen über die Kommunikation zwischen Kunden und dem automatischen System im Callcenter. Diese Daten werden ausgewertet und zur Messung der Kundenzufriedenheit herangezogen. Diese Software kann auch mit herkömmlichen Telefonen genutzt werden.

Ferner öffnet Cisco seine "IP Call Control"-Produkte für unabhängige Softwarehäuser (ISV). Sowohl SIP (Session Initiation Protocol) als auch SIMPLE (SIP for Instant Messaging and Presence Leveraging Extensions) warden nun vom Netzwerkhersteller soweit frei gegeben, dass Drittanwendungen problemlos damit arbeiten können

Obwohl erst am Anfang, wird SIP helfen, Kommunikationsinfrastrukturen besser mit eigenen Anwendungen zu verknüpfen, glaubt Elizabeth Herrell von Forrester Research. "SIP wird Softwarehersteller daran hindern, proprietären Anwendungen zu entwickeln," so Herrell. Netzwerkhersteller wie Cisco öffnen sich für Kooperationen mit Softwareanbietern wie Microsoft und IBM", fügte die Forrester-Analystin hinzu.

Ferner möchte Cisco auch enger mit Nokia zusammenarbeiten, um sicher zu stellen, dass mobile Softphones ebenfalls die CallManager-Infrastruktur nutzen können. Oracle-Manager Randy Cook begrüßt ebenfalls die Öffnung des SIP-Standards. "Damit ist eine engere Integration von Drittprodukten gewährleistet". Cook setzte die IP-Sprachkommunikation in seinem Unternehmen bereit durch - mit Ciscos CallManager als dessen Herzstück. "Über 30.000 Oracle-Mitarbeiter nutzen bereits heute den CallManager und sie möchten dies gern mit einer einzige Applikation auf ihrem PC tun."

Ab sofort gibt es auch eine Linux-Version des CallManager. Die Appliance wird unter einem modifizierten Betriebssystem von Red Hat laufen. (rw)

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