Ciscos IT-Mittelstandsindex deutet auf steigende Ausgaben hin

15.01.2004
Die Verbesserung der wirtschaftlichen Lage hat sich im Dezember 2003 verlangsamt. Doch im Gefolge der im Herbst deutlich verbesserten Situation wachsen die IT-Ausgaben an und sollen auch in den kommenden drei Monaten gesteigert werden.

Die Verbesserung der wirtschaftlichen Lage hat sich im Dezember 2003 verlangsamt. Doch im Gefolge der im Herbst deutlich verbesserten Situation wachsen die IT-Ausgaben an und sollen auch in den kommenden drei Monaten gesteigert werden.

Im Dezember konnte wieder die Mehrheit der mittelständischen Unternehmen wachsende Umsätze vermelden. Auch wenn der Umsatzlage-Index von 107 auf 104 Punkte leicht gesunken ist, verzeichnet die überwiegende Zahl der Unternehmen seit September immer noch stetes Umsatzwachstum. Besser als die Gegenwart wird weiter die Zukunft eingeschätzt: Auf anhaltend hohem Niveau ist der Index für die Umsatzerwartungen von 119 auf 115 Punkte nur leicht gesunken. Damit sind auch im Dezember die Optimisten in der Überzahl, die für sich in den nächsten drei Monaten steigende Einnahmen prognostizieren.

Investitionsabsichten lassen hoffen

Wieder nach oben - von 103 auf über 106 Punkte - bewegt sich der Indikator für getätigte IT-Investitionen. Dies bedeutet, dass jetzt mehr als je zuvor im Jahr 2003 die Unternehmen mit erhöhten Budgets überwiegen. Auf unverändert hohem Niveau bleiben die IT-Investitionsabsichten. Der Indikator für die geplanten IT-Investitionen notiert nach 118 Punkten im November nun bei 117 Zählern. Eine weiter überwiegende Gruppe im Mittelstand sieht also für die kommenden drei Monate steigende IT-Budgets vor.

Von der günstigen Entwicklung der IT-Investitionen profitieren auch die Kommunikationsprodukte. Der Index notiert bei fast 104 Zählern nach 99 im November. Die Firmen mit gestiegenen Ausgaben sind also deutlich in der Überzahl. Die Ausgabenplanungen weisen für die kommenden drei Monate auf weiter wachsende Investitionen hin. Der Erwartungsindex für die zukünftigen Investitionen erreicht mit 104 Punkten wieder das gleiche Niveau wie im November, sodass die Mehrheit der mittelständischen Firmen zukünftig steigende Budgets für Kommunikationsprodukte erwartet.

Ende der Sparwut bei Hardware?

Auch der Hardwaresektor legt wieder zu. Der Investitionsindikator klettert von 108 auf 117 Indexpunkte. Deutlicher als im Monat zuvor manifestiert sich so die Tendenz, höhere Beträge als im November in Hardware zu inves-tieren. Beständig ist das gute Investitionsklima hinsichtlich der nahen Zukunft.

Der Indexwert für die geplanten Investitionen erreicht mit 117 Punkten wieder die Marke von Oktober und November. Die Unternehmen mit wachsenden Hardwareausgaben in den kommenden drei Monaten befinden sich demnach im Mittelstand weiter in der Überzahl.

Software und Services legen weiter zu

Den deutlichsten Sprung unter den IT-Produktkategorien kann der Softwaresektor verzeichnen. Sein Indexwert klettert von 101 Punkten auf den Jahreshöchstwert von 114 Zählern. Das heißt, eine deutliche Mehrzahl der Mittelständler budgetiert Software höher als im vorangegangenen Monat.

Auch die Investitionsabsichten verzeichnen den höchsten Stand des Jahres, sodass für die nächs-ten drei Monate verbreitet mit einem verstärkten Engagement in Software zu rechnen ist: Im Dezember stieg der Erwartungsindex für die Investitionen von 113 Punkten auf 118 Zähler.

Wieder deutlicher auf Wachstumskurs liegt der IT- und TK-Dienstleistungsmarkt. Der Serviceausgaben-Indikator des Mittelstands lag im November bei 104 Zählern nach 101 im Vormonat. Der Blick auf die nahe Zukunft ist so optimistisch wie seit März nicht mehr. Der Erwartungsindex für Dienstleistungsausgaben zeigt mit seinem Anstieg von 106 auf fast 109 Punkte, dass eine wachsende Mehrheit expandierende Servicebudgets plant.

Steckbrief

Der Mittelstand trägt zu über 40 Prozent zu den ITK-Ausgaben in Deutschland bei. Um dem Rechnung zu tragen, hat Cisco Systems zusammen mit dem Kasseler Marktforschungsinstitut Techconsult Anfang 2003 den "IT-Mittelstandsindex" ins Leben gerufen. In einer monatlichen Befragung werden darin Lage und Erwartungen bezüglich Umsatz und IT-Investitionen erhoben.

Kurzkommentar

Der IT-Mittelstandsindex für Dezember zeigt sich uneinheitlich. Steigenden Investitionen stehen tendenziell sinkende durchschnittliche Umsätze gegenüber. Vor allzu hohen Erwartungen sei daher gewarnt.

Dennoch: Es wird wieder investiert - eine erfreuliche, aber auch notwendige Entwicklung. Denn es ist wie beim Auto: Wer zu lange mit dem alten fährt, bezahlt für Reparaturen und Wartung am Ende mehr als für den Kauf eines neuen Wagens.

Was Autos von IT unterscheidet: Ein Verkehrsstau mag noch so ärgern und ist nicht zu verhindern, ein Investitionsstau kann in der globali-sierten Welt für eine Firma hingegen tödlich sein.

Klaus Hauptfleisch

khauptfleisch@computerpartner.de

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