Ciscos SAN-Geschäfte sind weniger erfolgreich als erwartet

25.02.2004
Am 22. August 2002 gab Cisco bekannt, es werde den 2001 gegründeten SAN-Switches-Neuling Andiamo übernehmen. Mit dem Kauf des mittlerweile knapp 320 Mitarbeiter zählenden Spezialisten erhoffte sich der Netzwerkriese, auch im zerklüfteten SAN-Markt zum Erfolg kommen zu können. Seitdem sind 18 Monate ins Land gegangen, und Ciscos SAN-Switch-Abteilung kann mittlerweile zehn Prozent des Switches-Markt für die Speicheranbindung an Firmennetze für sich verbuchen.

Am 22. August 2002 gab Cisco bekannt, es werde den 2001 gegründeten SAN-Switches-Neuling Andiamo übernehmen. Mit dem Kauf des mittlerweile knapp 320 Mitarbeiter zählenden Spezialisten erhoffte sich der Netzwerkriese, auch im zerklüfteten SAN-Markt zum Erfolg kommen zu können. Seitdem sind 18 Monate ins Land gegangen, und Ciscos SAN-Switch-Abteilung kann mittlerweile zehn Prozent des Switches-Markt für die Speicheranbindung an Firmennetze für sich verbuchen.

Nun gab Cisco bekannt, der Kaufpreis für den Spezialsiten werde 750 Millionen Aktiendollar betragen. Was Cisco nicht sagt: Die SAN-Abteilung hat seit einem Jahr ihre Umsätze nicht um jene 100 Prozent steigern können, die ihr Cisco-CEO John Chambers vorgegeben hatte. Sie legte lediglich um 70 Prozent zu...

Andiamo war 2001 mit Cisco-Geldern gegründet worden, so dass von Anfang an 44 Prozent dem Netzwerker gehörten. Die Aufgabe für den SAN-Spezialisten war klar: Er sollte marktfähige SAN-Switches entwickeln, ferner Multiprotokoll-Komponenten auf Fibre Channel-Basis für Cisco entwickeln. Multiprotokoll-fähig deshalb, um die Speicherlösungen von unabhängigen Softwerkern handhaben zu können. Das wäre 2002 ein Argument für Ciscos Angebot gewesen, da die SAN-Switches der verschiedenen Anbieter lange mit proprietären Erweiterungen gespickt waren, so dass Kunden Komponenten von einem Hersteller erwerben mussten.

Doch ob die SAN-Offensive Ciscos in Multiprotokoll-Bereich zu den gewünschten Erfolgen führen wird, ist für Analysten bis heute offen. Zwar kann Cisco mit dem Management-Toll "MDS 9500 Multilayer Director" eine plattformübergreifende Highend-Lösung vorweisen, doch gerade dieser Markt ist längst nicht so gefragt wie Cisco das gerne hätte.

Analysten begründen das damit, dass die beiden führenden SAN-Switches-Anbieter, Brocade und McData, im letzten Jahr ihre Angebote um Interoperabiltät erweitert haben, so dass es keinen Grund mehr gebe, sich Cisco zuzuwenden.

Dem widerspricht Jackie Ross, Vice President für Marketing in der Storage-Abteilung. Die Nachfrage nach VLANs und damit nach Multiprotokoll-Lösungen sei deutlich. Außerdem könne Cisco rund 15 Prozent des Highend-Marktes für Fibre Channel-Switches für sich reklamieren. Nun, da der Netzwerker auch die notwendige Qualifikation bei OEM-Partnern abgeschlossen habe, könne er mehr Nachfrage erwarten.

Doch welche Umsätze derzeit zu realisieren sind, ist offen. Denn neben den Anstrengungen der Hersteller, ihre Switches standardkonform zu machen, erlebt der Markt für SAN-Switches seit einem Jahr einen dramatischen Preisverfall.

Cisco wird also reagieren müssen - und beispielsweise seine Anstrengungen, auch mittelständische Unternehmen über Storage-Partner zu erreichen, verstärken müssen. So könne zwar kurzfristig für höhere Umsätze gesorgt werden, doch nicht für erhöhte Profitabilität. Als Indiz für diese Betrachtung werten die Analysen den Andiamo-Kaufpreis. Zwar sei er hoch, doch weit entfernt von der bei der Akqusition 2002 festgeschriebenen maximalen Obergrneze von zwei Milliarden Dollar. Offensichtlich habe sich der Markt unter den Erwartungen entwickelt. (wl)

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