GfK-Analyse

Cloud - Aufbruch in ein Digitales Zeitalter?



Dr. Rudolf Aunkofer ist Direktor am Institut für Information & Supply Chain Management (iSCM) der Hochschulie für angewandtes Management in Ismaning bei München.
Die IT Branche ist sich einig: Hybrid Cloud wird einer der Mega-Trends 2016 - auch im Channel!

Eine digitale Transformation der verschiedensten Lebensbereiche - privat wie beruflich - wird auf uns zukommen. Voraussetzungen für den Erfolg Cloud-basierter Lösungen sind eine stabile und verfügbare Infrastruktur, die Sicherheit der Daten sowie konkrete Nutzenvorteile für die Anwender.

Neue Impulse fürs Geschäft durch Cloud

Gerade der Reseller Kanal erwartet 2016 positive Umsatzpotenziale aus Cloud-basierten Technologien und Lösungen. Umsatzchancen werden vermehrt im Mittelstand gesehen, da sich hier erhöhte Einsparungspotenziale, Nutzungsflexibilität wie auch geringere Infrastrukturkosten als überzeugende Verkaufsargumente darstellen.

Hybrid Cloud-Lösungen werden diesen Markt mittelfristig weiter öffnen und Sicherheitsbedenken im Trade-off zu den genannten Nutzungsvorteilen deutlich reduzieren. Gerade im geschäftlichen Umfeld sind Kostenersparnis, Skalierbarkeit und Flexibilität nicht zu unterschätzende Vorteile von cloudbasierten Lösungen, die im Zeitalter der Digitalisierung einen signifikanten Wettbewerbsvorteil schaffen.

Im weltweiten Ländervergleich sind deutsche private Nutzer jedoch als eher zurückhaltend in Bezug auf Cloud einzuschätzen.
Im weltweiten Ländervergleich sind deutsche private Nutzer jedoch als eher zurückhaltend in Bezug auf Cloud einzuschätzen.
Foto: GfK

Cloud-Akzeptanz im privaten Umfeld steigt

Im privaten Anwendungsbereich ist die Nutzung von Cloud-Lösungen in Deutschland noch als verhalten einzuschätzen, was aber auch das extrem große Potential verdeutlicht. Ob Cloud-Services genutzt werden hängt in Deutschland stark vom Geschlecht und Alter ab.

Am aufgeschlossensten ist Zielgruppe "Männer von 20 - 39 Jahren", da diese offen gegenüber Lösungen zur digitalen Datenablage sind. Zudem können sie als Multiplikatoren dienen.

Im privaten Umfeld ist die Nutzung von Cloud-Lösungen in Deutschland noch verhalten. Am aufgeschlossensten ist Zielgruppe "Männer von 20 - 39 Jahren".
Im privaten Umfeld ist die Nutzung von Cloud-Lösungen in Deutschland noch verhalten. Am aufgeschlossensten ist Zielgruppe "Männer von 20 - 39 Jahren".
Foto: GfK

Im weltweiten Ländervergleich sind deutsche private Nutzer jedoch als eher zurückhaltend in Bezug auf Cloud einzuschätzen. Hingegen sind private Nutzer in Mexiko, in Lateinamerika, in der Türkei oder in China bei weitem offener gegenüber dieser Technologie. Dem folgend ist auch in Deutschland kurzfristig ein deutlicher Entwicklungsschub zu erwarten, auch vor dem Hintergrund, dass mobile Geräte wie Smartphones oder Tablets nur bedingt über lokale Speicherkapazitäten verfügen.

Private Nutzer werden sich über individuelle Nutzungskonzepte wie digitale Datenspeicherung im Zusammenhang mit einem ubiquitären Zugang zu Daten mehr und mehr Cloud-Lösungen öffnen.

Goldgräberstimmung im Cloud-Business

Eine neue Goldgräberstimmung scheint sich somit langsam in der IT Branche zu etablieren und die Herausforderungen des vergangenen Jahres vergessen lassen. Smart Home und Cloud sind aufgrund der Omnipräsenz von digitalen Inhalten und Services der Antrieb für weiteres Wachstum und neue Geschäftsmodelle - gleichermaßen im B2B- wie im B2C-Umfeld.

Prof Dr. Rudolf Aunkofer, Global Research Director IT bei der GfK: "Cloud und Managed Services werden 2016 die Nachfrage nach Infrastruktur und Services positiv fördern, Hybrid-Lösungen werden die Nachfrage dominieren.
Prof Dr. Rudolf Aunkofer, Global Research Director IT bei der GfK: "Cloud und Managed Services werden 2016 die Nachfrage nach Infrastruktur und Services positiv fördern, Hybrid-Lösungen werden die Nachfrage dominieren.

Die Aufgabe der Cloud-Anbieter ist es, überzeugende, leicht verständliche und skalierbare Produkte und Lösungen zu entwickeln, die sich flexible an die Bedürfnisse gewerblicher wie privater Kunden anpassen lassen.

Beim Faktor Mensch muss noch etwas Überzeugungsarbeit geleistet werden, wobei sich der kostenbewusste homo oeconomicus gerade in Deutschland diesen nutzen- und mehrwertstiftenden Lösungen nicht entziehen werden kann. 2016 wird zeigen, ob beziehungsweise dass Markt und Nutzer bereit sind, für diese digitale Revolution. (rw)

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