Deutsche Bank und Techconsult

Cloud-Präsenz ist weniger stark als das Medienecho

Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Nur jeder zweite Mittelständler ist nach der Einführung voll und ganz zufrieden. Trotzdem sehen Marktbeobachter mittelfristig gute Marktaussichten für das Cloud Computing.
Die Idee hinter dem Hype wird überleben.
Die Idee hinter dem Hype wird überleben.
Foto: Lightspring/Shutterstock

Nur jeder zweite Mittelständler ist nach der Einführung voll und ganz zufrieden. Trotzdem sehen Marktbeobachter mittelfristig gute Marktaussichten für das Cloud Computing.
von Karin Quack
Eine leuchtende Zukunft bescheinigen Deutsche Bank Research und Techconsult dem heimischen Markt für Cloud Computing. Das Marktvolumen dürfte im Laufe der kommenden auf fünf Jahre auf neun Milliarden Dollar steigen, prognostizieren die Autoren einer aktuellen Umfrage im deutschen Mittelstand, Stefan Heng, Senior Economist bei Deutsche Bank Research, und Stefan Neitzel, Analyst bei Techconsult.

Es sei gut möglich, dass nach dem für neue Bereiche typischen Hype und der anstehenden Desillusion in wenigen Jahren keiner mehr vom Begriff Cloud Computing sprechen werde, räumen die beiden Marktforscher ein. Die hinter dem Modewort stehende Idee einer Konzentration auf das Kerngeschäft habe jedoch mittelfristig gute Aussichten, verstärkt umgesetzt zu werden. Deshalb trägt die Studie auch den Titel "Cloud Computing: Freundliche Aussichten für die Wolke".

Derzeit schreite die Einführung von Cloud Computing jedoch langsamer voran, als die Medienpräsenz des Begriffs vermuten lasse, räumend die Autoren ein. Ende des vergangen Jahres habe nur eine Minderheit der mittelständischen deutschen Unternehmen Cloud-Lösungen im Einsatz gehabt. Ein Viertel der Befragten habe sich das aber für 2012 vorgenommen.

Von denen, die Cloud Computing bereits einsetzen, ist nicht einmal jeder zweite vom unmittelbaren Ergebnis voll überzeugt. So jedenfalls weist es die Studie aus. Die Autoren führen das zum Teil auf die Desillusionierung zurück, die sich nach überzogenen Erwartungen einstellt. Zur Skepsis führten aber auch Sicherheitsbedenken und die Unsicherheit darüber, welche technische Variante sich schließlich durchsetzen werde. Widerstände und strukturelle Hemmnisse gebe es aber nicht nur auf Seiten der Anwender, sondern auch bei den Anbietern von Cloud Computing.

(Computerwoche / rb)

Zur Startseite