Compaq-Chef Capallas: "Die Kunden wollen ihre Computer über Händler kaufen."

13.02.2001
"Die klassische PC-Industrie wird allmählich zur "Old Economy" der Informationstechnologie, zur Geschichte von gestern. Unsere Aufgabe wird künftig nicht darin bestehen, den Leuten nur irgendwelche klobigen Kisten auf den Tisch zu stellen. Stattdessen geht es darum, eine völlig neue Generation von Internet-Zugangsgeräten zu entwickeln - teils drahtlos, teils für ganz spezielle Anforderungen", erklärt Compaq-CIO Michael Capellas in einem ausgesprochen lesenwerten Interview mit dem "Spiegel". So wolle Compaq demnächst, aufbauend auf dem PDA "Ipaq", "Geräte anbieten, über die man V aus dem Web herunterladen kann. Oder Internet-Geräte, die als Abspielstationen für Rocksongs dienen". Auch die PC-Lastigkeit Compaqs sieht er als Geschichte an: "PCs machen inzwischen weniger als die Hälfte unseres Umsatzes aus. Viel rasanter entwickelt sich dagegen das Geschäft mit Hochleistungsspeichern und Servern." Compaq werde sich nicht auf einen Preiskrieg mit Dauerrivalen Dell einlassen: "Wir verte unsere Marktanteile nicht um der Marktanteile willen. Deshalb werden wir uns nicht in einem Preiskrieg mit Dell verzetteln." Zwar gesteht der Compaq-Boos zu, das Web "helfe ungemein, den Vertrieb über unsere Händler effizienter und schneller zu machen", aber er setzt ausdrücklich auf den Fachhandel: "Am Ende bestimmen nicht die Hersteller die Regeln, sondern die Kunden. Und die wollen ihre Computer zu 70 Prozent immer noch über Händler oder andere Vertriebswege kaufen. Dadurch können wir einen viel größeren Markt abdecken." Auf die "Spiegel"-Frage, ob "der Kampf auf dem PC-Markt nicht im Vertrieb entschieden" werde, antwortet er: "Nein. Alle in der Branche benutzen für ihre PC doch die gleichen Geräte-Komponenten, schrauben die gleichen Teile zusammen. Die Bestellung geht direkt nach Taiwan, von dort aus kommen die Computer direkt zum Kunden. Da sind zwei Prozent Marge bei den Vertriebskosten nicht entsche. Wichtiger wird in Zukunft sein: Was muss ich ausgeben, um neue Kunden zu gewinnen? Was kosten die Callcenter, die Werbung, das Marketing? Da wird der Krieg entschieden." (wl)

"Die klassische PC-Industrie wird allmählich zur "Old Economy" der Informationstechnologie, zur Geschichte von gestern. Unsere Aufgabe wird künftig nicht darin bestehen, den Leuten nur irgendwelche klobigen Kisten auf den Tisch zu stellen. Stattdessen geht es darum, eine völlig neue Generation von Internet-Zugangsgeräten zu entwickeln - teils drahtlos, teils für ganz spezielle Anforderungen", erklärt Compaq-CIO Michael Capellas in einem ausgesprochen lesenwerten Interview mit dem "Spiegel". So wolle Compaq demnächst, aufbauend auf dem PDA "Ipaq", "Geräte anbieten, über die man V aus dem Web herunterladen kann. Oder Internet-Geräte, die als Abspielstationen für Rocksongs dienen". Auch die PC-Lastigkeit Compaqs sieht er als Geschichte an: "PCs machen inzwischen weniger als die Hälfte unseres Umsatzes aus. Viel rasanter entwickelt sich dagegen das Geschäft mit Hochleistungsspeichern und Servern." Compaq werde sich nicht auf einen Preiskrieg mit Dauerrivalen Dell einlassen: "Wir verte unsere Marktanteile nicht um der Marktanteile willen. Deshalb werden wir uns nicht in einem Preiskrieg mit Dell verzetteln." Zwar gesteht der Compaq-Boos zu, das Web "helfe ungemein, den Vertrieb über unsere Händler effizienter und schneller zu machen", aber er setzt ausdrücklich auf den Fachhandel: "Am Ende bestimmen nicht die Hersteller die Regeln, sondern die Kunden. Und die wollen ihre Computer zu 70 Prozent immer noch über Händler oder andere Vertriebswege kaufen. Dadurch können wir einen viel größeren Markt abdecken." Auf die "Spiegel"-Frage, ob "der Kampf auf dem PC-Markt nicht im Vertrieb entschieden" werde, antwortet er: "Nein. Alle in der Branche benutzen für ihre PC doch die gleichen Geräte-Komponenten, schrauben die gleichen Teile zusammen. Die Bestellung geht direkt nach Taiwan, von dort aus kommen die Computer direkt zum Kunden. Da sind zwei Prozent Marge bei den Vertriebskosten nicht entsche. Wichtiger wird in Zukunft sein: Was muss ich ausgeben, um neue Kunden zu gewinnen? Was kosten die Callcenter, die Werbung, das Marketing? Da wird der Krieg entschieden." (wl)

Zur Startseite