Compaq Computer

19.11.1998

MÜNCHEN: Für viel Wirbel sorgte eine Compaq-Meldung aus den USA, derzufolge der Hersteller verstärkt auf Direktvertrieb im Mittelstand setzt, um gegen Erzkonkurrent Dell bestehen zu können. Für Deutschland gibt das Unternehmen vorerst Entwarnung: "Wir setzen unverändert auf unsere Vermarktungspartner", lautet das Credo. Zur Bekräftigung startet der Hersteller gleich eine "preisaggressive Produktoffensive für den Mittelstand". Im Mittelpunkt steht die Produktlinie "Prosignia", die in den USA direkt über das Internet und Telefonverkauf angeboten wird und damit zum Stein das Anstoßes mutierte. Dort sind die Produkte samt Serviceleistungen und Finanzierungsmodellen für Endkunden ab sofort abrufbar erhältlich, hierzulande können Compaq-Vertriebspartner zur ersten Jahreshälfte 1999 mit dem Angebot rechnen. Die Preise sollen sich auf oder sogar unter dem Niveau vergleichbarer Angebote von Direktvermarktern bewegen. In einer entsprechenden Presseverlautbarung betont Compaq: "Die Einführung eines Direktvertriebs für diese Produkte und Dienstleistungen ist nicht geplant."Als Grund für den unpopulären Schritt Compaqs in den USA nennen Marktforscher die beinharte Konkurrenz zu Direktanbieter Dell. Der liegt zwar weltweit noch auf Platz drei hinter Compaq und IBM, verbuchte aber im dritten Quartal ein Absatzwachstum von 61 Prozent (entspricht 1,9 Millionen Stück) im Vergleich zum Vorjahr. Compaq dagegen verkaufte zwar stolze 3,1 Millionen Stück, das Absatzwachstum lag dabei aber gerade mal bei 9,7 Prozent. (du)

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