Compaq muss nach Bedarf produzieren können

02.10.2000

Auf einer internationalen Konferenz in London präsentierte sich Compaq als "exciting" Internet-Company. Dieses Image überzeugend rüberzubringen, darum bemühte sich die gesamte Führungsriege des Herstellers.

Wir haben unser Waffenarsenal in die richtige Richtung gebracht", beschreibt Peter Mark Droste, Geschäftsführer von Compaq Deutschland, den Status quo seines Brötchengebers. Die richtige Richtung lässt sich so zusammenfassen: Kostensenkung, vielerlei Produkte für den mobilen Internet-Zugang und natürlich E-Business.

Compaq muss künftig aufgrund des zunehmend direkten Vertriebsmodells wesentlich mehr nach Bedarf produzieren. Bis zum dritten oder vierten Quartal dieses Jahres will der Hersteller dazu in der Lage sein. In den USA hat Compaq das Problem auf einen Schlag lösen können, indem Inacom als Logistikzentrum akquiriert wurde. "In Europa gibt es niemanden, der alle unsere Niederlassungen in 18 Länder abdecken könnte", beschreibt Droste die komplizierte Lage auf dem alten Kontinent. Deshalb wurde das "Compaq Integrated Supply Chain"-Modell entwickelt, das einen oder mehrere Partner integrieren soll, möglicherweise auch nur Teile der jeweiligen Firmen.

Geplant sind für die allernächste Zukunft eine "Hand voll" Akquisitionen im Internet- und Customer-Relationship-Bereich - und unter "Hand voll" ist nach landläufigem Verständnis die Zahl fünf zu verstehen. "Wir haben da bereits bestimmte Kandidaten im Auge", erklärt Droste etwas sparsam. Nur über folgende Eigenschaften der potenziellen Erwerbungen äußerte er sich: "Das sind kleinere Unternehmen mit 80 bis 100 Mitarbeitern, alles junge, agile Leute. Keine Großen wie Debis, denn dann verprellen wir nur die anderen." Die Neuanschaffungen sollen dann als "selbständige, spezialisierte Satelliten" ihre Wirkung entfalten.

Des Weiteren sollen auch Distributoren zunehmend in die Produktion einsteigen, wobei es für den Kunden immer so aussehen soll, als ob die Ware von Compaq selbst komme. Auch wenn die Kunden direkt bei Compaq bestellten, würden die entsprechenden Distis den Auftrag erhalten, so Droste. Da dürfte manchem Marktbeobachter der Name Actebis einfallen, denn der Großhändler assembliert bereits in Zusammenarbeit mit IT-Schäfer Compaq-Consumer-PCs und zieht gerade einen europaweiten E-Commerce-Auftritt hoch. (via)

www.compaq.de

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