Compaq: Neue Billig-PCs nur für Ost- und Zentraleuropa

20.03.1998

HOUSTON: Das Sonderangebot von Compaq - der Desktop 1000 - soll ausschließlich das Business-Segment in Osteuropa, Afrika und den Nahen Osten ansprechen. Deutsche Handelspartner brauchen also den Low-cost-Rechner mit entsprechend einfacher Ausstattung nicht zu fürchten.Der neue Billig-Rechner "Desktop 1000" für 749 Dollar sei ausschließlich für den osteuropäischen und afrikanischen Markt reserviert, versichert Compaq-Sprecher Ullrich Esser. Befürchtungen der deutschen Handelspartner, der Low-cost-Rechner würde das deutsche Preisniveau im PC-Bereich weiter reduzieren, schiebt das Unternehmen damit einen Riegel vor: In Deutschland wird es das preiswerte und dementsprechend einfach ausgestattete Modell nicht geben.

Preiswert und einfach heißt für den Desktop 1000, er muß Minimalanforderungen erfüllen. Den Billig-PC bietet Compaq mit 200 Megaherz schnellem Pentium-MMX-Prozessor und 16 Megabyte RAM an. Das heißt, der Arbeitsspeicher ist nur halb so groß, wie inzwischen in Westeuropa und den USA üblich. Eine Netzwerkkarte gehört ebenfalls nicht zur Standardausstattung. Esser begründet das Schmalspurmodell in der entsprechenden Preisklasse mit niedrigeren Ansprüchen der Märkte in Ost- und Zentraleuropa: "Das technologische Anforderungsprofil ist dort anders als im Westen. Zum Beispiel ist die Vernetzung der vorhandenen PCs wesentlich geringer. Osteuropa hat zum Beispiel noch nicht den Grad an IT-Versorgung wie die westlichen Länder." Der Consumermarkt sei dort nicht vorhanden; der Desktop 1000 wende sich als Einsteigermodell an den Business-Markt. Trotz der niedrigen Rechnerpreise garantiert Compaq den Kundendienst auch vor Ort - was hinsichtlich der politischen Krisen in den angesprochenen Regionen eine mutige Aussage darstellt. Ziel der Compaq-Kampagne ist aber in erster Linie, das Monopol lokaler PC-Produzenten in Osteuropa, Afrika und dem Nahen Osten zu brechen.

Angst vor deutschen Anbietern, die die Billig-Modelle aus dem Osten importieren und hier weiterverkaufen, habe Compaq dabei nicht, so Esser. "Günstige Einsteigermodelle bieten wir auch in Deutschland an - beispielsweise den Desktop 2000. Wir vertrauen hier weiter auf unsere gute Hersteller-Partner-Kooperation", erklärt der Firmensprecher. (ch)

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