Compaq präsentiert den Business-Kunden neue Deskpro PC-Serie

24.04.1998

MÜNCHEN: Mit den Serien Deskpro EP und Deskpro EN kündigt Compaq zwei neue Business-PC-Produktfamilien an. Die Modelle der Serien 2000, 4000 und 6000 werden verschwinden.Während das amerikanische Headquarter bereits die komplette Palette der neuen Deskpro-Reihe präsentiert, beschränkt sich Compaq in Deutschland zunächst auf vier neue Modelle. "Wir wollen nichts ankündigen, was noch nicht verfügbar ist", erklärt Markus Hasinger, Produkt Manager der Desktop Division der Compaq Computer GmbH in Dornach. "Wir haben uns auf die Fahne geschrieben, Produkte erst auf den Markt zu bringen, wenn sie perfekt laufen", so der Manager weiter.

Gestartet wird mit Business-Rechnern der neu geschaffenen EP-Serie. Bestückt mit Intels neusten Pentium II-Prozessoren mit 350 und 400 Megahertz, 64 MB SDRAM sowie dem Intel 440 BX-Chipsatz, richtet sich diese Linie hauptsächlich an technikbegeisterte User, die immer "auf dem neusten Stand sein möchten". Compaq sieht sich in der Rolle eines Technology Leaders und möchte sofort nach der Markteinführung neuer Intel-Prozessoren Geräte zum Verkauf verfügbar haben. Mitte Mai präsentiert der Hersteller dann die netzwerktaugliche Deskpro-EN-Linie für Großkunden. Bei dieser Serie strebt der PC-Hersteller vor allem Kontinuität und Servicefreundlichkeit an. Durch einen Produktzyklus von etwa neun Monaten soll dem Kunden die Möglichkeit gegeben werden, die Rechner ausgiebig zu testen und dann anschaffen zu können, ohne daß eine Nachfolgegeneration bereits in den Startlöchern steht. "Wir wollen mit dieser Maßnahme Ruhe in den Markt bringen und unseren Großkunden ein höheres Maß an Sicherheit bei der Produktauswahl geben. Für den Mittelstand (SMB = Small and Medium Business) ist das weniger wichtig - dort zählen mehr neueste Technik und günstige Preise. Produktzyklen von drei Monaten sind hier an der Tagesordnung", erläutert Hasinger.

Die Serie Deskpro EN wird zusammen mit weiteren EP-Modellen die bestehenden Deskpro-Modelle (2000/4000/6000) Zug um Zug ablösen. Im neuen Line-Up werden sich auch Rechner mit Intels abgespecktem Pentium-II-Prozessor Celeron befinden. Mit der Einführung der neuen Modelle kündigt der Hersteller Preisanpassungen für die auslaufenden Serien von bis zu 9,5 Prozent an. Sonderposten mit Restware sind angeblich nicht geplant.Auf das Produktionsverfahren "Configure-To-Order" (CTO) scheint Compaq ein besonders Auge geworfen zu haben. Bis zum Jahresende soll das CTO-Konzept stehen. Bei den zu verwendenden Komponenten will der Hersteller flexibel bleiben und je nach Angebot auf verschiedenste Produkte zurückgreifen.

Um CTO optimal umsetzen zu können, wurde ein neuer Formfaktor entwickelt. Das flexiblere ATX-Gehäuse, bei dem sich CD-ROM- und Diskettenlaufwerk mit wenigen Handgriffen im Gehäuse um 90 Grad drehen lassen, wird als ausdrücklicher Kundenwunsch angepriesen: "Wir wollen uns nach den Bedürfnissen des Kunden richten", behauptet Hasinger. Aus dem angeblichen Interesse am Konsumenten wird bei genauer Betrachtung aber eher ein Produktionsvorteil für den Hersteller. Schließlich läßt sich der identische Rechner nun als Desktop- und als Mini-Tower verkaufen. So will das Unternehmen mit der Reorganisation der Deskpro-Linie offensichtlich vor allem auf die Kostenbremse drücken.

Compaq scheint sich seiner Sache sicher und will sich bei seinen Business-Maschinen bewußt auf keinen Preiskampf mit der Konkurrenz einlassen. Zwar konnte Hasinger noch keine konkreten Preise nennen, er geht jedoch davon aus, daß sie über denen vergleichbarer Produkte des Mitbewerbs liegen werden: "Compaq war noch nie billig. Uns geht es um die Wirtschaftlichkeit." Weiter prognostiziert der Manager: "Total Cost of Ownership wird das dominierende Thema der Zukunft. Der Kaufpreis eines PCs wird immer mehr in den Hintergrund treten. Die laufenden Kosten und die Servicefreundlichkeit werden die Kaufentscheidung bestimmen." (akl)

Für Bastler langweilig: Die neuen Deskpro-Rechner von

Compaq lassen sich laut Hersteller ohne Werkzeug in wenigen Minuten vom Desktop zum Mini-Tower umbauen.

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