Compaq will mit Tandem in neue IT-Regionen vorstoßen

07.11.1997
MÜNCHEN: Im Zuge eines Aktientausches will die Compaq Computer Corp. den im kalifornischen Cupertino beheimateten Hersteller von fehlertoleranten Systemen und Servern, die Tandem Computers Inc., übernehmen. Der Wert des Deals wird auf etwa drei Milliarden Dollar geschätzt. Damit wollen die Texaner Einzug in den Markt für High-end-Systeme halten.Jede Revolution braucht jemanden, der sie anführt." Auf ganzseitigen Anzeigenseiten in der Tagespresse kurz nach der Ankündigung des Mergers versuchte Compaq seinen Kunden klarzumachen, welche Daseinsberechtigung das neue Tochterunternehmen hat und wohin die gemeinsame Zukunft führen soll. Was auf den ersten Blick aussieht wie eine simple Übernahme, hat System: Tandem, das als marktführendes Unternehmen im Bereich fehlertoleranter, transaktionsintensiver Rechner gilt, soll nunmehr die Speerspitze für den Zugang in die DV-Zentralen dieser Welt bilden. Compaq-CEO Eckard Pfeiffer erfüllt sich mit dem Deal einen langgehegten Wunsch. Denn bisher mußten die Texaner zumeist dicke Backen machen, wenn es darum ging, Großfirmen mit unternehmenskritischen Lösungen auszustatten. Das soll sich mit der Übernahme ändern. Tandems Rechner der Himalaya-Klasse werden unter anderem dazu benutzt, Kreditkarten zu überprüfen, Aktiengeschäfte abzuarbeiten oder Geldautomatengeschäfte zu überwachen. Großkonzerne wie die Citibank oder die Bank of Japan gehören beispielsweise zur Klientel des Anbieters dieser Computer-Boliden. Der weltweite Umsatz lag im Geschäftsjahr 1996 (30.9.) bei 18, 1 Milliarden Dollar.

MÜNCHEN: Im Zuge eines Aktientausches will die Compaq Computer Corp. den im kalifornischen Cupertino beheimateten Hersteller von fehlertoleranten Systemen und Servern, die Tandem Computers Inc., übernehmen. Der Wert des Deals wird auf etwa drei Milliarden Dollar geschätzt. Damit wollen die Texaner Einzug in den Markt für High-end-Systeme halten.Jede Revolution braucht jemanden, der sie anführt." Auf ganzseitigen Anzeigenseiten in der Tagespresse kurz nach der Ankündigung des Mergers versuchte Compaq seinen Kunden klarzumachen, welche Daseinsberechtigung das neue Tochterunternehmen hat und wohin die gemeinsame Zukunft führen soll. Was auf den ersten Blick aussieht wie eine simple Übernahme, hat System: Tandem, das als marktführendes Unternehmen im Bereich fehlertoleranter, transaktionsintensiver Rechner gilt, soll nunmehr die Speerspitze für den Zugang in die DV-Zentralen dieser Welt bilden. Compaq-CEO Eckard Pfeiffer erfüllt sich mit dem Deal einen langgehegten Wunsch. Denn bisher mußten die Texaner zumeist dicke Backen machen, wenn es darum ging, Großfirmen mit unternehmenskritischen Lösungen auszustatten. Das soll sich mit der Übernahme ändern. Tandems Rechner der Himalaya-Klasse werden unter anderem dazu benutzt, Kreditkarten zu überprüfen, Aktiengeschäfte abzuarbeiten oder Geldautomatengeschäfte zu überwachen. Großkonzerne wie die Citibank oder die Bank of Japan gehören beispielsweise zur Klientel des Anbieters dieser Computer-Boliden. Der weltweite Umsatz lag im Geschäftsjahr 1996 (30.9.) bei 18, 1 Milliarden Dollar.

Noch arbeiten die massiven Parallel-Systeme unter dem propietäteren Betriebssystem "NonStop". Doch dem Vernehmen nach sollen die RISC-Eingeweide der Tandem-Rechner durch die gemeinsam mit HP entwickelten 64-Bit-Intel-Prozessoren (Codename Merced) ersetzt werden. Der Hintergrund ist klar: Windows NT soll wieder einmal - sehr zur Freude von Microsoft-Chef Bill Gates - zum Zuge kommen, ein durchgängiges Betriebssystemkonzept - vom PC über Workstation und Server bis hin zu den Parallel-Systemen - soll dann die Kunden locken. Bis dieses Vorhaben umgesetzt ist, veranschlagen Experten rund fünf Jahre.

Aber neben der Aussicht, mit der Übernahme von Tandem die Produktpalette nach oben hin abzurunden, ist vor allem der Zugewinn von Dienstleistungs-Know-how als wesentliches Motiv Pfeiffers für den Zukauf zu werten. Die Texaner kaufen sich mit dem Übernahmekandidaten rund 4.000 Mitarbeiter aus dem Presales- und Sales-Bereich ein. Etwa 8.000 Vertriebsleute stehen damit weltweit für Compaq Gewehr bei Fuß, in den Chef-Etagen der Großunternehmen vorzusprechen. Hinzu gesellen sich rund 1.100 Servicetechniker, die derzeit bei Tandem auf der Gehaltsliste stehen.

Bisher bringt Tandem seine Lösungen zum überwiegenden Teil direkt an den Mann. Und daran soll sich nach den Worten Pfeiffers und des Tandem-Chefs Roel Pieper auch nach der Übernahme nicht viel ändern. Doch wer glaubt, daß im Partnergeschäft bei Compaq deswegen alles beim alten bleibt, irrt. Die Tandem-Vertriebsmannschaft wird künftig versuchen, die gesamte Produktpalette beider Unternehmen an den Mann zu bringen, wie der Compaq-Chef durchblicken läßt. Im wesentlichen wolle man jedoch dem Modell des indirekten Vertriebs treu bleiben. Bleibt abzuwarten, wie er für eine klare Abgrenzung des direkten und indirekten Geschäfts sorgen will. Jede Menge Ärger mit den Partnern scheint jedenfalls vorprogrammiert: Ob sie einen Vertriebs-Schlingerkurs ê la IBM oder Siemens-Nixdorf auf Dauer mitmachen, darf bezweifelt werden. (cm)

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