Verfolgt man die Meldungen der Fachpresse, ist das Thema "Serviceorientierte IT-Architekturen" (SOA) in aller Munde. Es scheint, als komme niemand mehr umhin, sei-ne Daten zentral zu ver-walten, aber gleichzeitig dezentral über einfach austausch- und erweiterbare Applikationen damit zu arbeiten. Die Deutsche Post AG gilt hier als Vorreiter, die Sparkassen ziehen bereits nach. Doch sieht es der Mittelstand genauso?
Die Ludwigsburger Compris GmbH* stellte 104 Systemhäusern und ITK-Händlern mit vorwiegend mittel- ständischer Kundschaft die Frage: "Ist die gezielte Nachfrage nach SOA bei Ihnen in den letzten 6 Monaten gestiegen?"
Wie erwartet, wurde von einer insgesamt sehr viel höheren Nachfrage berichtet - allerdings nur von einer unerwartet kleinen Schar an Händlern, ganzen 3 Prozent an der Zahl! Einen leicht erhöhten Bedarf an SOA-Produkten konnten immerhin 16 Prozent der befragten Reseller feststellen, während weitere 16 Prozent keine spürbare Veränderung zu verzeichnen hatten.
Die große Überraschung dieser Umfrage war weniger die in 32 Prozent aller Fälle genannte Antwort "keine Nachfrage" als vielmehr das offene Zugeständnis von 26 Prozent der Fachhändler, mit dem Begriff "SOA" nichts anfan-gen zu können!
Fazit: SOA ist das Managementkonzept der Zukunft, soviel ist sicher. Seine Verbreitung im Mittelstand erfährt es jedoch erst dann, wenn sich der Channel damit auseinandersetzt und dem Endkunden offensiv zu entsprechenden Lösungen rät. Die Unterstützung seitens der Industrie ist dem Reseller sicher, bietet doch nahezu jeder Hersteller bereits eine Viel-zahl an SOA-tauglichen Applikationen feil.
*Christian Haberland, Leiter Marketing, Compris GmbH Ludwigsburg, ist der Autor dieses Artikels. (wl)