Compunet geht den Mittelstand an

08.07.2004

CC Compunet gerät immer mehr zwischen die Mühlsteine. In seinem angestammten Segment, dem Geschäft mit den großen Unternehmen in Deutschland, bekommt das Systemhaus zunehmend Konkurrenz von den Herstellern wie IBM und HP, und "von unten", also vom Mittelstand, rückt Verfolger Bechtle der Compunet auf den Pelz. Bereits im vergangenen Jahr musste Compunet einen Umsatzrückgang von 18 (!) Prozent auf 950 Millionen Euro hinnehmen. Der Abstand zum Verfolger Bechtle wird immer geringer. In diesem Jahr schon könnte Bechtle Compunet vom Thron des größten Systemhauses in Deutschland stoßen.

Völlig klar, dass die Unternehmensleitung von Compunet reagieren musste. Offenbar hat man entschieden, dass man den Kampf gegen IBM, HP und Co. um die Aufträge der Großindustrie nicht gewinnen kann. Jedenfalls erklärte Jürgen Stauber, Compunet-Geschäftsführer für den Bereich Managed Services, eine stärkere Mittelstandsorientierung des Unternehmens an. Dies berichtete die FAZ. Die "Geheimwaffe", mit der Compunet im Mittelstand Boden gewinnen will, ist allerdings doch eher ein alter Hut: "Desktop Managed Services" ist weder neu noch eine Leistung, welche die Wettbewerber von Compunet bisher miserabel ausgeführt haben.

Sehr vernünftig daher die Einschätzung von Compunet-Geschäftsführer Stauber, dass er bei der Umsatzentwicklung des Unternehmens in diesem Jahr mit einer "Seitwärtsbewegung" rechnet, wie es die "FAZ" fomuliert. Mit anderen Worten: Stagnation.

Es gibt von Compunet aber auch etwas Erfreuliches zu berichten. Das Unternehmen ist der erste IT-Infrastrukturdienstleister in Deutschland, der von HP den Titel "Top-Config-Partner" erhalten hat und ab sofort das komplette Built-to-Order-Programm anbieten kann. Bisher war dieses ausschließlich Distributoren vorbehalten. Ab sofort können Firmenkunden bei Compunet individuelle Konfigurationen für ihre spezifischen Desktops, Workstations, Monitore und Carepacks beziehen.

Marzena Fiok und Damian Sicking

Meinung der Redakteure

Compunet muss sich strategisch neu ausrichten, um weiterhin eine dominante Rolle im Markt der Systemhäuser zu spielen.

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