Compunet sieht nach Testphase deutliche Vorteile

25.10.2001
Die Frage, ob man auf Windows XP migrieren sollte, beantwortet Integrator GE Capital IT Solutions Europe mit einem eindeutigen Ja. Performance-Gewinne bei Hard- und Software sowie Know-how-Aufbau in Sachen Microsoft waren ausschlaggebend.

Windows XP als künftiges Betriebssystem zu wählen, ist nicht jedermanns Sache. Ob sich der Umstieg auf den am 25. Oktober präsentierten 2000-Nachfolger lohnt, wollen Firmen zuerst beantwortet wissen. Aber auch die Klärung der Lizenzierungsquerelen (siehe ComputerPartner 40/01, Seite 12), Sicherheitsprobleme und anderes mehr trüben die Unternehmensbereitschaft, sich auf den OS-Neuling einzulassen.

Umgekehrt ist Windows in den meisten Unternehmen so selbstverständlich, dass nahezu jedes sich mit einem Update seiner Betriebssysteme beschäftigen muss. Jetzt, in ein paar Monaten, irgendwann - ganz gleich: wer nicht ein alternatives Betriebssystem wählt, stößt auf Windows XP.

Die GE Capital IT Solutions Europe (Gecits) mit Sitz in München und rund 5.800 Mitarbeitern, hat das getan. Nicht nur, weil Microsoft ihr anbot, als XP-Betatester anzutreten, sondern weil die XP-Implementierung eine Reihe von in der Summe nervenden Problemen zu lösen versprach, die laut Compunet-Manager Niels Scheller typischerweise von Kunden moniert werden: "Wir haben erkannt, dass wir unseren Kunden sehr ähnlich sind." Deshalb könne man sich bei der Implementierung so verhalten, als wäre man Kunde; das gesammelte XP-Wissen wäre folglich Wissen, das man im täglichen Geschäft mit Kunden nutzen könne.

An oberster Stelle des monatelangen XP-Testlaufs auf rund 1.000 Desktops und Notebooks stand laut Scheller die Frage, ob die von Kunden immer verlangte Hardware-übergreifende Software-Vereinheitlichung erreichbar sei. Das Problem ist bekannt: Auf unterschiedlich konfigurierten Rechnern sind, trotz diverser LAN-Management-Tools, verschiedene OS-Versionen installiert. Treiberprobleme, mangelnde Datei-Kompatibilität, umständliche Verwaltung sind an der Tagesordnung; der ständige Einsatz von "User Support"-Trupps ist die Folge.

Produktivitätsgewinn durch Vereinheitlichung

Hier kann XP laut Scheller Abhilfe schaffen. Zumal, wenn wie GE es plant, ab Ende 2002 die europaweite Vereinheitlichung aller Desktop- und Notebook-Clients geglückt sein wird und mittels der Microsoft-Management-Software "Active Directory" gewartet werde.

Die Produktivität steige deutlich, lautet das Fazit von Scheller zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Nun seien einheitliche Parameter für Hard- und Software möglich. Beispielsweise werde die "Time-out-Rate" bei Windows-95-Notebooks deutlich gesenkt, da eine Datenbank zur automatischen Installation alle Clients steuern könne. Nun könnten plattformübergreifend bei Gecits-Mitarbeitern Anwendungen eingerichtet und gewartet werden. Scheller spricht hier von erstmals deutlichen Datenstrukturen. Ebenso könnten jetzt mittels XP und DHCP-Servern Notebooks einfach ins Firmennetz gebracht werden. Von Hand vorgenommene Neukonfigurationen seien nun passé - wie überhaupt XP für mobile Unternehmensmitarbeiter die eindeutig beste Wahl sei.

Windows 2000 oder XP?

So klar sich für Scheller die Vorteile einer Migration von Windows 95 auf XP darstellen, so vorsichtig wird er, wenn er auf die Migration von Windows 2000 auf XP zu sprechen kommt. Die Kluft, so der Manager, zwischen den beiden Betriebssystemen sei nicht so tief, dass er XP unbedingt empfehlen würde. Man könne sich beim Update gelassen zeigen. Keine Frage sei es aber, wenn man noch Windows 95 installiert habe: XP sei das eindeutig bessere System.

www.compunet.de

ComputerPartner-Meinung:

Der Gecits-Ansatz erscheint brauchbar: Nach Tests kann der Dienstleister Kunden anhand der eigenen XP-Installation Vor- und Nachteile - inklusive Migration - zeigen. Doch was Gecits nicht sagen kann, ist, wie sich Microsoft verhalten wird. Die Redmonder Geschäftspolitik setzt noch immer auf die alten Pfade Pression und Ausschluss unliebiger Konkurrenten. Wer also auf XP setzt, sollte wissen, auf wen er sich (weiter) einlässt. (wl)

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