Computer 2000 verschachert Palm IIIc an der Zapfsäule

30.11.2000
Gnadenloser Preisbrecher am Fachhandel vorbei: Computer 2000 schlägt Palm-Geräte für 699 Mark bei BP-Tankstellen los.

Das dürfte dem Fachhändler übel aufstoßen: Computer 2000 schloss mit BP einen Palm-Deal jenseits irgendwelcher Margen und vor allem weit unter Händlerpreis-Niveau. Bis zum 10. Dezember werden an den BP-Zapfsäulen "Palm IIIc"-Geräte für 699 Mark verkauft. Die unverbindliche Preisempfehlung für dieses Modell liegt bei 919 Mark.

Solches Geschäftsgebaren des Broad- liners stößt im Markt auf völliges Unverständnis. "Das ist bescheuert. Ich weiß nicht, was die sich dabei gedacht haben. Wahrscheinlich hat C2 Lagerdruck, denn der Palm IIIc läuft generell nicht so gut", mutmaßt ein Mitarbeiter aus der Distribution und meint weiter: "Ich bin jetzt mal gespannt, wie Palm darauf reagieren wird. In der Regel ist der Hersteller da nämlich sehr empfindlich."

220 Mark unter empfohlenem Verkaufspreis

Aus einem Palm-Schreiben an diverse Vertriebspartner, das ComputerPartner vorliegt, geht hervor, dass dieser Preis "nicht mit Palm abgestimmt und natürlich auch nicht durch Palm initiiert wurde. [...] Weiterhin vermuten wir, dass der unglaublich aggressive - und derzeit in keiner Weise nachvollziehbare - Verkaufspreis nur durch beiderseitigen Margenverzicht bis runter zur schwarzen Null und darüber hinaus durch Dollar-Termingeschäfte auf Seiten Computer 2000 Deutschland GmbH ermöglicht wurde. Palm Germany hat bereits ein Gespräch mit Computer 2000 vereinbart, dessen zentraler Inhalt diese BP-Aktion sein wird." Weiter heißt es im Text: "Die Stückzahlen dürften nach unseren Informationen im sehr kleinen vierstelligen Rahmen liegen." Ein Kenner der Distributionsszene dazu: "Mengenmäßig soll es sich um die Ware von zwei bis drei Wochen handeln, also entweder 3.000 oder 6.000 Stück, wahrscheinlich ersteres."

Auch wenn die weiteren Geschäftsbeziehungen zwischen Palm und Computer 2000 nach dieser Geschichte nicht mehr die harmonischste Basis haben dürften, muss der Hersteller die Sache erst einmal so hinnehmen: "Da [...] gesetzlich nur das Verkaufen eines Produktes unterhalb des Einstandspreises verboten ist, sind die Möglichkeiten zur Einflussnahme leider sehr begrenzt bis nicht vorhanden", schließt das der Redaktion vorliegende Schreiben. Aus dem Hause Computer 2000 ist zu alledem nur lapidar zu vernehmen: "Der Vorgang wurde geprüft und es konnte keine außergewöhnliche Preisgestaltung festgestellt werden."(via)

www.computer2000.de

www.palm.com

Zur Startseite