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23.11.2000
Es war ein Spieltag voller faustdicker Überraschungen. Schalke gewann 4:0 in Berlin - für Hertha das Ende der makellosen Heimbilanz und der Verlust der Tabellenfüh-rung. Bayern München kassierte beim 1:2 gegen die zuvor auswärts sieglosen Frankfurter bereits die fünfte Saisonniederlage. Gewinner des Wochenendes war Bayer Leverkusen, das mit dem 3:1 beim Hamburger SV seinem Trainer Berti Vogts zum Einstand gleich die Pole-Position schenkte.

Im Topduell empfing Hertha BSC Berlin die Mannschaft von Trainer Huub Stevens, die ih-rem Vereinsnamen Schalke 04 alle Ehre machte und mit eben jenem Resultat in Berlin triumphierte. Die Knappen präsentierten sich in phantastischer Spiellaune, allen voran Ebbe Sand, der mit drei Toren seine Saisonbilanz auf jetzt bereits elf Treffer ausbaute. Die stark Verletzungs-geplagten Hauptstädter, die zuvor aus allen Heim-spielen drei Zähler ergattern konn-ten. hatten den Gästen nichts ent-gegenzusetzen.

Wie des öfteren in dieser Saison konnten die Münchener Bayern den Ausrutscher eines Mitkonkur-renten nicht ausnutzen. Dabei schien alles klar, kam doch mit Eintracht Frankfurt die bis dato schwächste Auswärtsmannschaft ins Olympiastadion. Es verlief zu-nächst auch alles nach Plan. Die dominierenden Bayern gingen durch einen Treffer von Sergio in Führung, die sie durchaus hätten ausbauen können. Indes fiel kurz vor der Pause der bis dato über-raschende Ausgleich durch Schur. Im Lauf des zweiten Durchgangs übernahmen die Hessen immer mehr das Ruder, und nach einem wunderschönen Spielzug markier-te der zuletzt so stark kritisierte norwegische Stürmer Fjörtoft den letztlich nicht unverdienten Sieg-treffer. Mit dem ersten Auswärts-erfolg in dieser Saison beendeten die Adlerträger auch eine 24 Jahre lang andauernde Durststrecke ohne Sieg bei den Bayern.

Nutznießer dieser Überraschungen waren Bayer Leverkusen und des-sen neuer Trainer Berti Vogts. In der Begegnung der ehemaligen Champions-League-Teilnehmer im Volksparkstadion war zwar der HSV über weite Strecken tonan-gebend, die frühe Führung der Le-verkusener durch Rink (2.) konnte Präger (11.) auch noch ausgleichen. Doch nutzte in der Folgezeit Bayer die Schwächen der Hamburger Hintermannschaft eiskalt (Rink/33.und Neuville/79.) aus. Damit über-nahm das Team mit den wenigsten Gegentoren (12) und Niederlagen (2) den Platz an der Sonne. Das Wechselspiel geht somit weiter.

Dass es ein Spieltag der Gäste-teams war, mussten auch die Lau-terer bitter erfahren. Wie bereits in den drei Jahren zuvor verließen die Pfälzer auch dieses Mal gegen den SC Freiburg als Verlierer den Ra-sen. Die Breisgauer holten mit dem 2:0 drei wichtige Punkte, um sich aus der direkten Abstiegszone frei zu schaufeln, und entwickeln sich zum Angstgegner der Roten Teu-fel. Ähnliches trifft für Werder Bre-men in Wolfsburg zu. Diesmal reich-te es jedoch trotz Bodes Führungs-treffer nicht zum Sieg, Maric egalis-ierte für die Nie-dersachsen. Aber immerhin erkämpf-ten sich die Hansea-ten einen wichtigen Auswärtspunkt. Mit einem leistungsgerechten 1:1 endete auch das kleine Revier-derby zwischen dem VfL Bochum und Borussia Dortmund. Die spie-lerischen Vorteile des BVB glich der VfL, der weiter die Rote La-terne trägt, durch kämpferischen Einsatz aus. Drincics Traumtor brachte sogar das 1:0 für die Platz-herren, das Heinrich erst drei Mi-nute vor Schluss ausglich.

Ein überglückliches Unentschieden auf des Gegners Platz erreichten dank eines Häßler-Freistoßes be-reits am Freitag Abend die Mün-chener Löwen in Stuttgart. Die Schwaben verga-ben trotz zweifacher Führung auf leichtsinnige Weise (Torschussver-hältnis von 22:10) einen Sieg, dem sie vielleicht bald nachtrauern werden. Nur eine bessere Tordif-ferenz verhinderte, dass der VfB auf einen Abstiegsplatz abrutschte.

Zumindest hohen Unterhaltungs-wert bot die Partie zwischen dem 1. FC Köln und Hansa Rostock. Beide Teams boten den Zuschauern er-frischenden Offensivfußball, wobei die Gastgeber aufgrund ihrer tech-nischen Überlegenheit in der zwei-ten Hälfte nach 1:2-Rückstand noch verdient mit 5:2 gewannen. Rechtzeitig zur fünften Jahreszeit scheinen die Geißböcke in Fahrt zu kommen. Einen wichtigen 2:1-Heimsieg über Energie Cottbus konnten die Fans von Unterha-ching feiern. Im Kellerduell waren die Gäste aus der Lausitz zwar die technisch bessere Mannschaft, doch sie verstanden es nicht, ihre Überlegenheit in ausreichend Tore umzumünzen. Die Münchener Vor-städter überflügelten zwar die Gäs-te, bleiben aber nach wie vor auf einem Abstiegsplatz. (ok)

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