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11.01.2001
Fast einen Monat befindet sich die Fußball-Bundesliga nun bereits in der Winterpause, die noch zwei weitere Wochen andauert, bevor ab dem 26. Januar der Ball wieder rollt. Zeit, eine Zwischenbilanz über den bisherigen Verlauf der Saison zu ziehen, die sowohl im Titel- als auch im Abstiegskampf so spannend ist wie schon lange nicht mehr.

Wahrscheinlich nur die eingefleischtesten Fans von Schalke 04 haben im vergangenen Sommer davon geträumt, dass ihr Team als Tabellenführer überwintern wird. Sind die Königsblauen so stark, oder ist die gesamte Liga diese Saison so "schwach"? Dass den Knappen nach 65 Jahren zum zweiten Mal das Double winkt, ist nicht ganz unverdient. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Als einzige Mannschaft mussten die Gelsenkirchener nur vier Niederlagen hinnehmen und kassierten zudem die wenigsten Gegentreffer (19). Auch der momentan Führende in der Torjägerliste, Ebbe Sand (13 Treffer), trägt das Trikot der Gelsenkirchener. Sind die Schalker also die heißesten Anwärter auf die Meisterschale?

Mitnichten - meinen die Bayern-Anhänger. Doch was ist los mit den so erfolgsverwöhnten Münchnern? Bereits fünfmal verloren sie in der laufenden Saison, sind aber nach ihrem 2:1-Erfolg bei Titelaspirant Hertha BSC genauso wie die punktgleichen Dortmunder die ärgsten Verfolger der Knappen. Ein Zeichen für die Ausgeglichenheit der Liga? Jedenfalls lässt der Rekordmeister jene Konstanz, die ihn in den vergangenen Jahren auszeichnete, in dieser Saison vermissen. Lag es wirklich nur daran, dass zu Beginn der Saison zahlreiche Stützen des Teams verletzt zuschauen mussten? Auch die Dortmunder Borussen mussten ihre anfängliche Formkrise erst überwinden. 2:1 gewannen sie zuletzt bei Hansa Rostock und holten damit 17 Punkte aus den letzten sieben Partien.

Ganz im Gegensatz zur Bayer-Werkself, die zu Ende der Hinrunde etwas ausgelaugt wirkte. Nach zwei Niederlagen in Folge (2:3 in Bochum und 0:2 in Wolfsburg) kam den Leverkusenern die Winterpause gerade recht, um wieder neue Kräfte zu tanken. Sie hatten mit der Daum-Affäre allerdings auch den größten Schock zu verdauen.

Neben Daum mussten in der ersten Saisonhälfte zwei weitere Trainer ihren Hut nehmen: Andreas Zachhuber in Rostock und Otto Rehhagel in Kaiserlautern. Insbesondere bei den schlecht gestarteten Pfälzern bewahrheitete sich wieder einmal das Sprichwort von den neuen Besen. So spielt der zur Zeit torgefährlichste Mann beim FCK: Miroslav Klose traf in den letzten vier Spielen fünfmal ins Schwarze. Der größte Pechvogel in Sachen Tore befindet sich in den Reihen der Münchner Löwen, die sich mit ihren letzten Erfolgen über Cottbus und Hamburg wie-der aus der Abstiegszone befreien konnten. Spielmacher Thomas Häßler traf bereits acht Mal das gegnerische Torgestänge.

Als bester Aufsteiger verbringt der 1. FC Köln, nach zuletzt zwei Unentschieden gegen Dortmund und Schalke, die Winterpause mit 26 Punkten auf Platz acht. Die anderen Neulinge Energie Cottbus und VfL Bochum stecken hingegen voll im Abstiegskampf. Der VfL verlor zum fünften Mal hintereinander ein Heimspiel gegen den FCK. Die Lausitzer behielten zuletzt allerdings mit ihrem höchsten Bundesligasieg (3:1) über Bremen die Oberhand. Nicht nur Werder geriet durch diese Niederlage wiederum in den Abstiegsstrudel, auch andere Konkurrenten um den Klassenerhalt waren am letzten Spieltag nicht in der Lage zu punkten. So verließen außer Bochum auch der Hamburger SV, Eintracht Frankfurt und Hansa Rostock als Verlierer den Platz. Wie eng es im Tabellenkeller zugeht, verdeutlicht der momentan Elfte: Der HSV ist nur einen Punkt von einem Abstiegsplatz entfernt.

Die wohl größte Überraschung im negativen Sinne stellt indes der VfB Stuttgart dar. Vor der Saison noch als Kandidat für einen UEFA-Cup-Platz erachtet, müssen die Schwaben um den Klassenerhalt zittern. (ok)

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