Computex platzt aus allen Nähten

07.06.2005
Die Computex Taipei, die in der letzten Woche ihr 25-jähriges Jubiläum feierte, kollabierte fast unter den Besuchermassen. Im Mittelpunkt des Interesses standen die amerikanischen Chipriesen Intel, AMD, ATI und Nvidia.

Seit die Comdex in Las Vegas vor einigen Jahren zur Bedeutungslosigkeit verkommen ist, gilt die Computex in Taipei nach der CeBIT in Hannover als die zweitgrößte IT-Messe der Welt, bietet aber nur knapp ein Fünftel der CeBIT-Ausstellungsfläche (60.000 zu 306.000 qm). Eingepfercht zwischen dem Grand Hyatt Hotel und dem "Taipei 101", dem 2003 fertig gestellten, mit 508 m höchsten Wolkenkratzer der Welt, bot die Computex 2005 Platz für 1.288 Aussteller (CeBIT: 6.270) und 2.828 Stände. Und sie platzte im wahrsten Sinne des Wortes aus allen Nähten.

Gekommen waren nach offizieller Statistik 28.254 ausländische Einkäufer, ein Plus von 7,75 Prozent und knapp 130.000 einheimische Besucher, 57,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Auffallend war die hohe Zahl an chinesischen Firmenvertretern, von Lenovo oder Founder etwa, die nach Lockerung von Einreiserestriktionen mit die größte Delegation stellten. Trotz eines mittlerweile relativ gut funktionierenden U-Bahn-Systems war der Kollaps in der Taiwan-Metropole mit nachts 2,6 Millionen, am Tage bis zu über fünf Millionen Menschen auf eine Fläche kleiner als München vorprogrammiert. Eine neue Halle mit zusätzlichen 2.650 Ständen weiter östlich der Stadt soll ab 2006 die Lage deutlich entspannen.

Als Benq-Chairman Lee Kun-yao schon am Eröffnungstag eine mangelnde Infrastruktur und Organisation beklagte, traf dies auch nur zum Teil die Veranstalter vom Außenhandelsentwicklungsamt TAITRA und der Taipei Computer Association (TCA). Gekommen war Benq trotzdem und protzte vor allem mit Consumer-Elektronik wie LCD- und Rückprojektionsfernsehern. Dass den großen Herstellern in diesem Jahr mehr Ausstellungsfläche zur Verfügung gestellt wurde, war insofern sicherlich nicht von Schaden. Auch andere Taiwan-Größen wie Acer, Tatung, Asus und Mitac ließen es sich nicht nehmen, sich und ihre Produkte stilvoll in Szene zu setzen.

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