Computex versus CeBIT

11.06.2007

Jetzt werden sie übermütig, die Taiwanesen. Mit einer 47.000 qm großen neuen Messehalle, weit weg vom Schuss, will die Computex in Taipei der CeBIT ab 2008 Konkurrenz machen. Letztere wird vielen Herstellern der Insel eh langsam zu teuer. Und so wie mit den Produkten gerne dem Mainstream folgend, echte Innovation ist eher selten, macht in Taiwan neuerdings die Runde, dass die Messe in Hannover zu sehr lokal ausgerichtet sei. Allerdings wird die Computex auch nach der Erweiterung nur ein Drittel so viel Fläche bieten. Mit dem Schwerpunkt Komponenten und Hardware fehlt ihr auch die Streuung, was Software und Lösungsansätze angeht. Abgesehen davon haben die Veranstalter in Taipei einheimischen Herstellern stets den Vorrang gegeben. Ausländische Unternehmen, sofern sie überhaupt noch einen Sinn in Großmessen sehen, blieben weitgehend draußen. Eine internationalere Ausrichtung dürfte allein daran scheitern, von der Insellage Taiwans ganz zu schweigen. Denn es ist etwas anderes, von Polen oder Frankreich mal kurz zur CeBIT zu düsen als von Hongkong oder Tokio nach Taipei. Last but not least: Taiwan beherrscht über die Auftragsfertigung zwar Großteile der weltweiten IT-Industrie, stellt aber vergleichsweise wenige große Marken. Eine davon, nämlich BenQ, hat nach der CES und der CeBIT sogar noch die Computex in den Wind geschrieben.

Einen Rückblick auf die Computex gibt es auf Seite 10.

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