Conergy erhebt Dumpingvorwürfe gegen Konkurrenz aus China

20.08.2009
FRANKFURT/ODER (Dow Jones)--Das Solarunternehmen Conergy hat Dumpingvorwürfe gegen die Konkurrenz aus China erhoben. "Ich befürchte, die chinesischen Hersteller verkaufen am Rande von Dumpingpreisen", sagte Dieter Ammer, Vorstandsvorsitzender der Hamburger Conergy AG, am Mittwoch.

FRANKFURT/ODER (Dow Jones)--Das Solarunternehmen Conergy hat Dumpingvorwürfe gegen die Konkurrenz aus China erhoben. "Ich befürchte, die chinesischen Hersteller verkaufen am Rande von Dumpingpreisen", sagte Dieter Ammer, Vorstandsvorsitzender der Hamburger Conergy AG, am Mittwoch.

Der Manager sprach anlässlich der Inbetriebnahme der dritten Produktionslinie im Conergy-Werk in Frankfurt/Oder. Die Erhöhung der Auslastung des Werks auf nun 60% fällt zusammen mit der jüngst verstärkt aufgekommenen Diskussion, wie wettbewerbsfähig deutsche Hersteller im Vergleich mit chinesischen Konkurrenten sind.

"Die Chinesen drücken in den Markt", beschrieb Ammer das Agieren der Konkurrenz aus Fernost in Deutschland. Dabei würden die Wettbewerber von der Regierung in Peking unterstützt und auch von den chinesischen Banken. In Deutschland klagen die Unternehmen dagegen schon seit längerem über erschwerte Finanzierungsbedingungen, die die Nachfrage nach den eigenen Produkten schwäche.

Ammer bezweifelte allerdings, dass die Wettbewerber aus China kostendeckend arbeiten. Er verwies etwa auf den Siliziumpreis, der für alle Hersteller der Welt gleichermaßen gelte. "Für 1,10 EUR je Watt zu produzieren ist bei heutigen Kostenstrukturen kaum möglich", schätzte er.

Die Analysten von Goldman Sachs kalkulieren in einer Studie die Herstellkosten für ein Solarmodul in China auf 1,18 EUR je Watt, basierend auf einem Siliziumpreis von 60 USD je Kilogramm. Sie beziffern den Kostenvorsprung der Chinesen gegenüber den europäischen Wettbewerbern damit auf rund 30%.

Schon seit einiger Zeit hat China das Potenzial erneuerbarer Energien entdeckt und stützt zielgerichtet den Aufbau eigener Hersteller. Der Einbruch der Nachfrage im Zuge der Wirtschaftskrise hat aus dem einstigen Verkäufermarkt einen Markt gemacht, in dem die Käufer den Preis bestimmen. Das hat zu einem Einbruch beim Preis von Rohstoffen und Endprodukten geführt.

Die deutschen Solarunternehmen leiden stark unter der Veränderung der Geschäftsbedingungen und schreiben zum Teil große Verluste. In der Folge war die Frage aufgekommen, wie lang sie diese Marktschwäche durchhalten und ob sich die Konkurrenz aus China aufgrund ihrer Kostenvorteile langfristig durchsetzen wird.

Webseite: www.conergy-group.com -Von Martin Rapp, Dow Jones Newswires; +49 (0) 211 13 87 214; martin.rapp@dowjones.com DJG/mmr/jhe Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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