Connectivity Group an Electronic-Partner verkauft

27.06.2002
Vor vier Jahren wurde die Connectivity Group ins Leben gerufen. Stagnierende Mitgliedszahlen und die schlechte wirtschaftliche Lage machten die Arbeit zunehmend schwieriger. Mit dem starken Partner EP im Rücken will Claus Fritschle, Gründer und Chef der Connectivity Group, wieder für frischen Wind sorgen.

Mit 160 Mitgliedern war die Connectivity Group eine kleine aber feine Einkaufsgemeinschaft. "Im Einkauf liegt der Gewinn" so Claus Fritschle gegenüber ComputerPartner. Doch in letzter Zeit stag-nierte die Connectivity Group. Neue Mitglieder waren nicht zu bekommen. Lieferanten fielen Fritsch-le in den Rücken, sodass er sich entschloss, die Gruppe an EP zu verkaufen. Warum gerade EP? Dazu Fritschle: "Meiner Ansicht nach ist EP Marktführer und bietet die besten Strukturen. Zusammen stellen wir nun rund 1.000 Mitglieder in der IT-Group von EP und können bei den Lieferanten ganz anders auftreten."

Mit dem Verkauf tritt Fritschle als Berater und im Beirat der IT-Group von EP ein. "Die mussten mich mitkaufen", erzählt er grinsend. Über Geld wollte Fritschle nicht reden. "Der Preis war nicht die Entscheidung, aber jetzt kann ich mich ganz anders für den Fachhandel einsetzen", gibt er zu. Mit 1.000 Mitgliedern und rund 250 Millionen Euro Umsatz kann Fritschle nun viel besser agieren als allein mit der Connectivity Group. "Zum Beispiel haben sich früher einige Distis über eine zweite Kundennummer hinter dem Rücken der Group an bestimmte Mitglieder herangemacht", ärgert er sich heute immer noch. "Aber mit unserer neuen Marktmacht traut sich das in Zukunft bestimmt keiner mehr."

Der Vertrag mit EP bietet laut Frit-schle viele Vorteile für seine Mitglieder. Ohne Bonitätsprüfung können sie jetzt in die IT-Group von EP aufgenommen werden. "Unsere Mitglieder wären dumm, wenn sie da nicht mitmachen würden", so Fritschle. Allerdings ganz kostenlos ist die Mitgliedschaft in Zukunft nicht mehr.

Fritschle erklärt: "Wir bauen gerade eine Datenbank auf, in der sich der angeschlossene Fachhandel individuell über seine persönlichen Einkaufspreise informieren kann. Ein Fachhändler, der beispielsweise 500 Drucker im Monat verkauft, bekommt natürlich etwas andere Einkaufskonditionen als einer, der nur zehn Geräte im Monat verkauft. Aber jeder Händler profitiert von dem Zusammenschluss."

Die Datenbank soll in den nächsten zwei Wochen installiert werden. Die ersten drei Monate ist sie noch kostenlos, dann wird eine Gebühr von 100 Euro im Monat verlangt. Die restlichen Mitglieder von EP können ebenfalls auf diese Datenbank zugreifen - sie ist in ihrem Mitgliedsbeitrag enthalten.

Zukunftsplanung

Mit EP im Rücken hofft Fritschle, in Zukunft auch sein altes Projekt, Geräte nur für den Fachhandel zu konzipieren, durchsetzen zu können. "Nur wenn der Fachhandel mehr bietet als der Retailer, erreicht er auch mehr Kunden. Zurzeit kann man jedes IT-Gerät billiger im Supermarkt einkaufen als beim Fachhandel. Wir brauchen Exklusivgeräte, die es nur im Fachhandel gibt. Denn damit unterscheiden wir uns von den Billiganbietern, und dem Hersteller eröffnen sich völlig neue Absatzkanäle."

www.connectivity-group.de

www.electronicpartner.de

ComputerPartner-Meinung:

Mit dem Verkauf will Fritschle die Einkaufsmacht seiner Connectivity Group stärken. Für deren Mitglieder bietet sich jetzt die Chance, sich einem starken Partner zu sehr günstigen Konditionen anzuschließen. Was die bisherigen Partner von EP dazu sagen, wird sich in nächster Zeit zeigen. (jh)

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