Digitaler Händler mit smarter Corona-Lösung

Conrad testet digitalen Pförtner



Matthias Hell ist Experte in Sachen E-Commerce und Retail sowie  Buchautor. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in renommierten Handelsmagazinen und E-Commerce-Blogs. Zuletzt erschien seine Buchveröffentlichung "Local Heroes 2.0 – Neues von den digitalen Vorreitern im Einzelhandel".
Conrad Electronic testet in seiner Filiale in Berlin Schöneberg einen digitalen Pförtner für das Einlassmanagement im Zuge der Corona-Pandemie. Der Händler setzt dabei auf seine Lösungen Conrad Connect und Smart City Solutions.
„Der digitale Pförtner unterstützt uns aktiv, die aktuell festgelegten Kunden-Höchstgrenzen in unserem Geschäft jederzeit einzuhalten“, berichtet Jochen Mädler, Leiter der Conrad-Filiale in Berlin Schöneberg
„Der digitale Pförtner unterstützt uns aktiv, die aktuell festgelegten Kunden-Höchstgrenzen in unserem Geschäft jederzeit einzuhalten“, berichtet Jochen Mädler, Leiter der Conrad-Filiale in Berlin Schöneberg
Foto: Conrad

Seit Wochen sind sie beim Einkaufen ein Begleiter: Einlasskontrollen. Meist führt ein Wachmann eine Strichliste oder er zählt die Einkaufswagen. Conrad Connect, eine der führenden IoT-Projektplattformen für Privat- und Geschäftskunden in Europa, und Smart City Solutions, ein IoT-Start-up aus Karlsruhe, haben gemeinsam den digitalen Pförtner entwickelt. Über Sensoren an den Ein- und Ausgängen misst er präzise in Echtzeit, wie viele Personen sich im Geschäft gerade aufhalten. Und verwehrt, wenn nötig, den Einlass. Als erster Einzelhändler testet Conrad Electronic in Berlin-Schöneberg das System seit dem 4. Mai 2020.

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Mit der innovativen Lösung willder Omnichannel-Händler einmal mehr seinen Ruf als Technikpionier und Trendsetter in Sachen Digitalisierung, Automatisierung und Prozessoptimierung untermauern: "Mit dem digitalen Pförtner können wir ganz einfach die behördlich vorgeschriebenen Höchstgrenzen einhalten und sind im Hinblick auf die aktuelle Kundenzahl jederzeit schnell und umfassend informiert. Auch bei den Kunden kommt die digitale Ampel gut an: Gerade als Anbieter fortschrittlicher Technik wollen wir der Corona-Krise mit einer flexiblen, digitalen Lösung statt einem Wachdienst begegnen", sagt Jochen Mädler, Filialleiter von Conrad Electronic in Berlin Schöneberg.

Die Technik von Conrad Connect und Smart City Solutions kommt ohne Kameras aus. Geschäfte können so die gesetzlichen Vorgaben einhalten und garantieren den vollständigen Datenschutz. "Das Schöne an der digitalen Pförtner-Lösung ist, dass Sensoren und die Conrad Connect-Plattform sichere Reports und Audits liefern. Wenn die Ordnungsämter die Einzelhandelsgeschäfte kontrollieren, können sie auf diese Daten zugreifen. Wichtig: Diese Daten sind anonymisiert und DSGVO-konform," erklärt Andreas Bös, Vice President bei Conrad Connect.

Der digitale Pförtner basiert auf einem Sensor, der ein- und ausgehenden Personen zählt und einem Empfänger für den Betrieb im LoRaWAN-Netzwerk. LoRA steht für "Long Range", also Verbindungen über weite Strecken. LoRaWAN erreicht damit auch Standorte, die per Mobilfunk nicht erreichbar sind. Die auf Radartechnik basierenden Sensoren messen die Personenbewegung und senden die Daten verschlüsselt an die Conrad Connect-Plattform. Diese wertet die Daten aus und visualisiert sie.

Auch über die Krise hinaus einsetzbar

"Der digitale Pförtner steuert die Kundenströme automatisiert und informiert elektronisch über die Auslastung. Die Kunden sehen es am Eingang auf einem großen Bildschirm. Die Mitarbeiter können die Kundenströme wiederum in ihrem Conrad Connect-Dashboard sehen und sich beispielsweise über Push-Nachrichten auf ihrem Tablet informieren lassen. So können Händler ihre Mitarbeiter da einsetzen, wo sie gebraucht werden - an der Kasse, im Lager oder um Kunden zu beraten.

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Denn wenn sie zusätzliches Wachpersonal einsetzen müssen, kostet das und eine Strichliste ist nie hundertprozentig genau", meint Andreas Bös weiter. Manche Kritiker hielten die zusätzliche Anschaffung für unnötig. Einkaufskörbe zählen und Personal für die Einlasskontrollen abstellen, bewähre sich ihrer Meinung nach bisher doch ganz gut. Für die Dauer der Corona-Beschränkungen eine Insellösung einzukaufen, rechne sich in ihren Augen nicht. Mit Conrad Connect ist das anders, findet Bös. Denn gerade hier hätten flexible Plattformlösungen wie Conrad Connect, die weit über die Einzelapplikation hinausgehen, klare Vorteile und würden eine Vielzahl smarter Unterstützungen für den Einzelhandel bieten.

Das findet auch Filialleiter Jochen Mädler: "Mir gefällt das Baukastensystem von Conrad Connect. Demnächst wollen wir auch einen smarten Lautsprecher von Sonos mit der Plattform verknüpfen. Sobald der digitale Pförtner meldet, dass sich eine längere Schlange bildet, kann der Lautsprecher Musik spielen oder über die Sonderangebote informieren, um die Wartezeit angenehmer zu machen. Und wenn Corona vorüber ist, werden wir die Sensoren und die Conrad Connect Plattform nutzen, um zu schauen, wie sich die Kundenströme verhalten. Beispielsweise kann der digitale Pförtner eine automatische Nachricht an die Mitarbeiter schicken, dass sie eine weitere Kasse öffnen, weil eine bestimmte Anzahl an Kunden bereits ansteht."

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