Content-Management-Lösung für Applikationsserver

04.07.2002
Die 1995 gegründeten Softwarefirmen Pironet und NDH haben im August 2000 fusioniert und agieren nun als Pironet NDH AG. Das Kernprodukt des in Köln ansässigen Unternehmens ist das Content-Management-System "Pirobase".

Für das dritte Quartal diesen Jahres plant Pironet NDH, die Version 6 seiner Content-Management-Software "Pirobase" herauszubringen. Dieses Webdaten-Verwaltungswerkzeug basiert komplett auf dem J2EE-Standard (Java 2 Enterprise Edition) und wird mit den J2EE-Applikationsservern von Bea, IBM oder Sun zusammenarbeiten.

Da Applikationsserver häufig bereits mit der Hardware (IBM) oder dem Betriebssystem (Sun Solaris) kostenlos ausgeliefert werden, entstehen dem Kunden keine zusätzliche Kosten. Gleichzeitig bietet J2EE den Implementierungspartnern eine Basis für die Entwicklung eigener Applikationen.

So ist im Prinzip jeder Systemintegrator mit Java-Kenntnissen in der Lage, Pirobase bei Kunden einzuführen. Genau darauf setzt nun Pironet und bietet ausgewählten Partnern die Möglichkeit, die neue Version der Software in einer realis-tischen Umgebung probezuinstallieren. Der Hersteller entwirft hierfür spezielle Kundenszenarien, die es dem Implementierungspartner erlauben, die Software komplett neu zu installieren oder einen Versionswechsel durchzuführen.

Aber auch Partner, die an diesem "First Customer Shipment" (FCS) genannten Programm nicht beteiligt sind, profitieren davon. Denn alle dabei gewonnenen Erfahrungen stellt Pironet seinen Partnern über die üblichen Support-Kanäle zur Verfügung. Mit dem FCS-Programm beginnen möchte der Softwarehersteller Ende dieses Jahres.

Systemhäuser wie Systor, Bechtle oder Morse implementieren be-reits Pironets Dokumenten-Management-System bei ihren Kunden. Die reine Installation der Software geht dabei recht schnell vonstatten, das Ganze dauert selten länger als einen Tag: Da soll laut Hersteller auch die Anbindung der Datenbank bereits inbegriffen sein.

Doch es können zusätzliche Leis-tungen dazukommen, etwa wenn der Dienstleister noch kundespezifische Templates (Vorlagen) oder spezielle Layout-Assistenten ("Wi-zards") programmieren muss. Diese müssen oft an die Corporate Identity und sonstigen Vorlieben des Auftraggebers angepasst werden. Und das kann unter Umständen schon zwei bis fünf Tage dauern.

Zu diesen Servicekosten kommen natürlich noch die Lizenzgebühren für Pirobase hinzu. Diese belaufen sich derzeit auf 55.000 Euro pro CPU - laut Listenpreis. Will der Kunde als Zugabe zum Content-Management-System auch noch Datenbank und Applikationsserver erwerben, ist er mit dem "All-in-One"-Paket für 99.000 Euro am bes-ten bedient. Dabei kann dieses Bundle die Datenbank von IBM ("DB2") oder Oracle ("8i") enthalten - samt eines Applikationsservers von IBM ("Websphere"), Bea ("Weblogic") oder Sun. Die Suchmaschine von Verity ist bereits im Kernprodukt integriert.

Als Betriebssysteme kommen dabei Windows NT/2000, IBM AIX, Sun Solaris, HP-UX und Red Hat Linux infrage, als Webserver der IIS von Microsoft, der Iplanet von Sun und Apache. Der Client benötigt lediglich einen handelsüblichen Webbrowser neuerer Bauart.

www.pironet-ndh.com

ComputerPartner-Meinung:

Pironets Strategie, auf die am Markt vorhandenen J2EE-kompatiblen Applikationsserver zu setzen, liegt voll im Trend. Denn Applikationsserver entwickeln sich immer mehr zu Commodity-Produkten, die entweder der Hardware, dem Betriebssystem oder der Datenbank kostenlos beigelegt oder gleich verschenkt werden. (rw)

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