Windows-7-Effekt schwindet

Context warnt vor schwächelndem PC-Markt

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Das Marktforschungsunternehmen Context rechnet damit, dass die PC- und Notebook-Verkäufe im kommenden Jahr insgesamt zurück gehen. Die Analysten prognostizieren aber eine positive Entwicklung in lukrativen Teilsegmenten.

PC-Fertiger und Handel haben in den vergangenen Jahren vom Support-Ende für Windows 7 profitiert. Doch wenn nun im Januar 2020 die Unterstützung des Betriebssystems endgültig eingestellt wird, sind viele Nutzer bereits auf Windows 10 migriert.

Es gibt einige Lichtblicke im insgesamt rückläufigen PC-Markt: Die Context-Marktforscher prognostizieren Zugewinne insbesondere bei schlanken und leichten Notebooks.
Es gibt einige Lichtblicke im insgesamt rückläufigen PC-Markt: Die Context-Marktforscher prognostizieren Zugewinne insbesondere bei schlanken und leichten Notebooks.
Foto: Acer

Die Umstellung auf eine neuere Betriebssystemversion war schon immer ein Grund, auch über die Erneuerung der Hardware nachzudenken, sei es, weil die alten PCs und Notebooks den Anforderungen der neuen Software nicht mehr genügten oder weil die neue Windows-Version im Bundle mit einem neuen Rechner günstiger war.

Die Analysten des Marktforschungsunternehmens Context rechnen nun für das Jahr 2020 mit einer verminderten Nachfrage nach neuen PC-Systemen. Neben dem auslaufenden Windows-7-Effekt machen der Branche weiterhin die anhaltenden Probleme bei der Versorgung mit Intel-CPUs zu schaffen.

Da die Nachfrage im Consumer-Segment nach Standard-Desktop- und Notebook-Systemen laut Context weiterhin schwach bleibt, wird das B2C-Geschäft die Lücke im Geschäftskundensegment nicht ausgleichen können.

High End PCs für die digitale Transformation

Es gibt jeodoch Lichtblicke im PC-Markt. Da viele Unternehmen sich digital transformieren, benötigen sie dafür auch die entsprechende IT-Infrastruktur. Das wird nach Meinung der Context-Analysten die Investitionen in neue IT-Ausrüstung, insbesondere in Hochleistungssysteme für die Datenanalyse und Designanwendungen, ankurbeln. Das führt zwar nicht zur Erhöhung der Stückzahlen, doch bei den hochpreisigen Systemen fällt die Marge besser aus und die Durchschnittspreise sind höher.

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Bei Privatkunden liegen weiterhin schlanke und leichte Notebooks hoch im Kurs. Auch der Trend zu Notebooks und Gaming-PCs wird laut Context anhalten. Zudem werden für anspruchsvolle Konsumenten leistungsstarke PC-Systeme, die derzeit vor allem von Kreativen zu Design-Zwecken sowie Audio- oder Video-Produktionen eingesetzt werden, interessant.

So könnte der Trend zu leistungsfähigeren und hochwertigeren Systemen mit höheren Durchschnittspreisen rückläufige Stückzahlen kompensieren. "Obwohl sich die Nachfrage im B2B-Segment ab Januar abschwächen wird und sich die Verbraucherumsätze weiterhin auf wenige Segmente konzentrieren, herrscht Optimismus für das kommende Jahr", meint Context-Senior-Analystin Marie-Christine Pygott. Sie setzt auf die steigende Nachfrage nach High End PCs. Zudem könnten neue Formfaktoren dazu beitragen, die Channel-Margen zu verbessern.

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