Wegen Überkapazitäten

Corning senkt LCD-Glasproduktion um 25 Prozent

05.12.2011

Nachdem die Glashersteller wie auch Cornings japanischer Konkurrent Asahi Glass (unter anderem Lieferant der Waben für die Münchener Allianz Arena) Anfang 2009 nach Ausbruch der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise ganze Anlagen stillgelegt hatten, hat sich ein paar Monate später gerächt, als die Nachfrage nach LCD-Panels überraschend wieder anstieg und nicht ausreichend Muttergläser geliefert werden konnten.

Ein Erdbeben in Japan, das ein Werk von Corning im August 2009 mehrere Monate lahmlegte, hat damals die Lieferengpässe noch verschlimmert. Eine Aussetzen der Produktion in den Schmelzöfen will daher wohl überlegt sein, da es wie eben beschrieben, massive Folgen für die LCD-Industrie haben könnte.

Zusammen mit SPC soll die Produktion im vierten Quartal inmitten einer steigenden Nachfrage nur ganz leicht mitziehen und nicht um mehr als 10 Prozent wachsen, wie ursprünglich geplant, so Tripeny. Darin ist bereits eingerechnet, dass der Ausstoss von SPC aufs Quartal gesehen um 5 bis 10 Prozent gesenkt werden soll. Vorher war man für das Joint Venture noch von einem sequenziellen Wachstum von 25 Prozent ausgegangen bei den LCD-Glaslieferungen.

Für Corning wie für andere Lieferanten haben die Überkapazitäten sinkende Preise zur Folge, die wiederum konsolidierten Ertrag schmälern, nämlich um 30 Prozent statt der ursprünglich erwarteten 5 Prozent, erklärte der Chef-Controller weiter.

Für eine breitere Masse bekannt geworden ist Corning durch das Gorilla-Glas für Apples iPad 2 und andere Tablet-PCs. Doch auch hier scheint die Nachfrage stark zurückgegangen zu sein, denn wie Tripeny sagte, wird der Ausstoß des Gorilla-Glases um 25 Prozent statt der ursprünglich erwarteten 15 Prozent gesenkt. (kh)

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