IFH-Konsumentenbefragung

Corona ändert das Online-Einkaufsverhalten



Matthias Hell ist Experte in Sachen E-Commerce und Retail sowie  Buchautor. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in renommierten Handelsmagazinen und E-Commerce-Blogs. Zuletzt erschien seine Buchveröffentlichung "Local Heroes 2.0 – Neues von den digitalen Vorreitern im Einzelhandel".
Online-Käufe sind in der Coronakrise nach wie vor beliebt und werden teilweise dem stationären Kauf vorgezogen. Möglichkeiten zur Online-Informationssuche und für personalisierte Angebote werden vor allem von der jüngeren Zielgruppe zunehmend genutzt.
Die Coronakrise verändert nicht durch das Einkaufsverhalten, sondern auch die Art und Weise, wie online eingekauft wird.
Die Coronakrise verändert nicht durch das Einkaufsverhalten, sondern auch die Art und Weise, wie online eingekauft wird.
Foto: William Potter - shutterstock.com

­Das Einkaufsverhalten im Netz hat sich bei den deutschen Konsumenten im Verlauf der Coronakrise nachhaltig verändert. So ist auch Monate nach der Lockerung der Corona-Maßnahmen und der Wiederöffnung der geschlossenen Geschäfte ein stärkerer Zugriff auf den Onlinekanal für Einkäufe zu beobachten als noch vor der Krise. Dabei wird nicht nur die Möglichkeit, sich online verstärkt über Produkte und Anbieter zu informieren, sondern auch jene, sich personalisierte Angebote zukommen lassen, zunehmend genutzt. Zu diesen und weiteren Ergebnissen zum Onlineverhalten beim Einkaufen kommt der aktuelle Corona Consumer Check von IFH KÖLN in Zusammenarbeit mit Sitecore und ecx.io, Teil der Agenturfamilie IBM iX.

Der Onlinekanal verzeichnet weiterhin großen Zuwachs - wenn auch die befragten Konsumenten aktuell wieder mehr Geschäfte aufsuchen, als noch Anfang Mai oder Juni. So geben zum Zeitpunkt der Befragung in KW 34 immer noch 22 Prozent der Befragten an, Einkäufe, die sie normalerweise stationär erledigen, aktuell online zu tätigen. Die Präferenz eher online als stationär einzukaufen liegt damit auf dem gleichen Niveau wie zu Hochzeiten des Lockdowns Mitte April.

Online-Käufe erfolgen zielgerichteter

Online-Käufen geht oftmals ein ausgiebiger Rechercheprozess voraus. Das gilt bei rund 30 Prozent der Befragten nicht nur für Informationen, das spezifische Produkt betreffend, sondern ebenso für den Onlineanbieter selbst. Hier spielt auch der Kundenservice eine tragende Rolle. Auffällig: Insbesondere die Smart Natives - Personen mit Geburtsjahr ab 1990 mit hoher Smartphone-Affinität und Aktivität in sozialen Medien - informieren sich ausgiebiger online zu Anbietern und Produkten. Fast die Hälfte der 18- bis 29-Jährigen hat während der Krise mehr Onlinebewertungen gelesen.

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Ein Viertel der befragten Konsumentinnen und Konsumenten haben in der Coronakrise personalisierte Produkte online gekauft. Dabei sind die Smart Natives besonders empfänglich für individuell auf sie abgestimmte Angebote. Die Bereitschaft für maßgeschneiderte Angebote auch persönliche Daten preiszugeben, ist bei der jüngeren Zielgruppe allerdings noch relativ wenig verbreitet (17 Prozent). Der durchschnittliche Wert aller befragten Zielgruppen liegt hier bei 13 Prozent.

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