COS-Gruppe mit neuer strategischer Ausrichtung

02.11.2004
Neben der Bekanntgabe der Quartalsergebn stand gestern ein weiterer Punkt auf der Agenda von Kurt Früh, Präsident des Verwaltungsrates der COS AG: das "neue Selbstverständnis der COS-Holding", so der Konzern. Mit dieser Neuorientierung hat sich die COS Holding von ihrer bisherigen Ausrichtung verabschiedet und versteht sich nun als "Wachstumsfinanzierer und -Coach für unternehmergeführte, mittelgroße Gesellschaften im IT-Umfeld", so das Unternehmen.

Neben der Bekanntgabe der Quartalsergebn stand gestern ein weiterer Punkt auf der Agenda von Kurt Früh, Präsident des Verwaltungsrates der COS AG: das "neue Selbstverständnis der COS-Holding", so der Konzern. Mit dieser Neuorientierung hat sich die COS Holding von ihrer bisherigen Ausrichtung verabschiedet und versteht sich nun als "Wachstumsfinanzierer und -Coach für unternehmergeführte, mittelgroße Gesellschaften im IT-Umfeld", so das Unternehmen.

Trotz der positiven Entwicklung in einigen Bereichen der Gruppe "mussten wir im Jahr 2003 erkennen, dass die Umsetzung einer integralen Gruppenstrategie nicht durchführbar war", so Früh. Beispielsweise habe der Konzern das Remarketinggeschäft falsch eingeschätzt und sich wieder daraus zurückziehen müssen. Auch die Synergien zwischen Distribution und Systemhäusern hätten nicht so funktioniert, wie geplant. Ein weiterer Punkt auf dieser Liste sei die SAP-Einführung gewesen, bei der es zu Verzögerungen kam.

Für die aktuellen COS-Gesellschaften weht ab 2005 ein anderer Wind. Die heutige Bereichsorganisation wird zum 1.1.2005 aufgelöst. Außerdem werden die Distributionsgesellschaften in Deutschland (inklusive Topedo und Avitos), österreich und der Schweiz sowie die COS Memory und die deutsche und die österreichische Concat AG ab 2005 als operativ eigenständige Einheiten agieren.

Die Zielsetzung in den kommenden zwei Jahren ist für alle Beteiligungsgesellschaften eine Eigenkapitalrendite von 20 Prozent. Die gesamte Gruppe soll 15 Prozent Eigenkapitalrendite erreichen. Während die COS Memory sowie die beiden Systemhäuser das Ziel der 20 Prozent Eigenkapitalrendite bereits erreicht haben, sollen die Distributionsgesellschaften durch eine stärkere Spezialisierung und eine Straffung des Protduktportfolios dort hingeführt werden.

So will die deutsche Distributionsgesellschaft von derzeit rund 130 Herstellern auf etwa 100 Hersteller zurückfahren. Das soll jedoch nicht auf Kosten einer breiten Aufstellung gehen. "Wir müssen und werden nach wie vor das breite Produktspektrum für unseren SMB-Kundenkreis anbieten", beschwichtigt Distributions-Chef Peter Becker, der seit September 2004 auch als Vorstand der COS Distribution AG eingetragen ist und zudem die Verantwortung für die COS-Eigenmarke Torpedo sowie den Online-Versandhändler Avitos hat. Um außerdem Synergie-Effekte zu nutzen wird die Belegschaft der Avitos in das Firmengebäude der COS AG in Linden einziehen, die auch die Logistik des Online-Händlers übernehmen wird.

Einen genauen Zeitplan gibt es noch nicht. "Die Ergebn dieses Projektes werden in den nächsten Wochen vorliegen", so Becker. Was das für die Mitarbeiter bedeutet, ist noch offen. "Wir befinden uns augenblicklich in der Budgetierungsphase und werden, wie jedes andere Unternehmen auch, sämtliche Kostenstrukturen prüfen", kommentiert Früh.

Die COS-Gruppe hat im dritten Quartal 2004 einen Umsatz von 242,8 Milionen Schweizer Franken erwirtschaftet, der 3,2 Prozent unter dem des vergleichbaren Vorjahresquartales lag. Diese Entwicklung sei im Geschäftsbereich Distribution auf eine "ausgesprochen flaue Nachfragesituation während der Monate Juli und August zurückzuführen" so die COS. Die deutsche Distributionsgesellschaft habe Ihre Budgetvorgaben laut Früh leicht verfehlt.

Der konsolidierte Reingewinn betrug in diesem Zeitraum 0,8 Millionen Schweizer Franken. (Lesen Sie mehr zu den Hintergründen der Neuorientierung der COS Holding AG in der nächsten ComputerPartner 45/04. (bw)

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