COS: länderübergreifende Einkaufsorganisation gegründet

15.11.2001
Gleichzeitig mit der Ernennung von Roland Apelt zum neuen Distributionschef gründet die Schweizer COS-Gruppe eine übergreifende Einkaufsorganisation: die COS IP AG in Zug.

Während die Broadliner derzeit streichen und Bereiche schließen oder Gesellschaften auflösen, baut die Schweizer COS-Gruppe neue interne Strukturen auf. Erster Schlag in diese Richtung war die Ernennung von Roland Apelt, Ex-Computer-2000-Geschäftsführer, zum neuen Distributionschef der COS AG (siehe ComputerPartner 42/01, Seite 42).

Apelt unterstehen künftig die Ländergesellschaften Distribution in der Schweiz, Deutschland (früher P&T), Wien sowie die COS Memory AG und die Topedo GmbH. Der Manager soll dabei die einheitliche Marschrichtung für das Distributionsunternehmen im deutschsprachigen Raum vorgeben. Ein strategischer Punkt steht für Apelt dabei im Vordergrund: "Bei der allgemeinen Marktlage wird das Geschäft für die Großen zusehends härter. Wenn es noch Wachstum gibt, dann im SMB-Segment - unserem Fokus", erklärt der frischgebackene Distributonschef.

Ebenfalls neu ist die Gründung der COS IP AG in Zug, die eine international orientierte Einkaufsorganisation für Peripheriegeräte und Hardwarekomponenten für die gesamte COS-Gruppe aufbauen soll. Gleichzeitig wird die neue Gesellschaft länderübergreifend wichtige Bereiche wie die Sortimentspolitik oder Reklamationsabwicklung des Distributionsbereichs mitgestalten.

Viktor Pabst, Geschäftsführer der COS Distribution AG in Mägenwill, übernimmt am 1. Januar 2002 die Leitung der COS IP AG. Pabst gründete die im Mai dieses Jahres von der COS-Gruppe akquirierte Alltron AG. Das Schweizer Distributionsgeschäft und damit die Pabst-Nachfolge tritt ebenfalls am 1. Januar Fredy Staudacher an, zuvor Channel-Manager bei Compaq.

Damit ist die neue Führungsmannschaft von COS-CEO Kurt Früh komplett. Übermut kann man dem Schweizer Unternehmenslenker trotzdem wohl kaum unterstellen. Geplante Akquisitionen im laufenden Geschäftsjahr hat COS vorerst auf Eis gelegt: "Die allgemeine Marktsituation ist derzeit durch Kriegsängste und die Mega-Fusion zwischen HP und Compaq sehr unsicher. Es sind zwar momentan viele lokale Distis im Angebot, aber man muss erst mal abwarten, wer überhaupt diese Zeit überlebt", begründet Früh die Zurückhaltung. Die COS-Gruppe habe im derzeit schwierigen konjunkturellen Umfeld aber dennoch gute Karten: "Wir sind in einer guten Ausgangsposition, da wir weder PC-Volumen-Geschäfte betreiben noch Key-Accounts als unsere Fokus-Kunden definieren", meint der COS-Chef. Im laufenden Geschäftsjahr will die COS-Gruppe 1,3 Milliarden Franken umsetzen. 2002 peilt das Unternehmen dann die Zwei-Milliarden-Hürde an.

Der Euroumstellung im nächsten Jahr blicken die Schweizer gelassen entgegen - auch wenn sie selbst natürlich den Franken behalten: "Unsere EDV wird pünktlich am 31.12. auf den Euro umgestellt. Statt vieler Fremdwährungen rechnen wir jetzt eben mit dem Euro, das ist kein Problem", so Früh. Die Bilanz der COS AG wird aber weiter in Franken vorgelegt.

www.cosag.com

ComputerPartner-Meinung:

Während andere streichen und rationalisieren, setzt die COS-Gruppe auf Ausbau: Allerdings nicht über Akquisitionen wie in den Vorjahren, sondern es werden intern neue Strukturen geschaffen. Ziel ist es dabei, der jetzt erreichten Größe im Distributionsgeschäft gerecht zu werden. Prozesse wie Einkauf, Auswahl des Produktsortiments oder die RMA-Abwicklung sollen in der Schweiz, in Deutschland und Österreich vereinheitlicht werden. (ch)

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