Coup von 3Com: Netzkomponenten verstehen Open Source

15.02.2007
Mit der "Open Services Networking"-Strategie und dem dazu passenden "Open Network Programm" öffnet 3Com seine Netzkomponenten für Open-Source-Anbieter. Dieser Ansatz ist neu.

Von Wolfgang Leierseder

3Com: OSN-Router 6000.
3Com: OSN-Router 6000.

Lange hat 3Com unentschlossen dem Treiben anderer Netzwerker zugesehen, im Enterprise-Markt zu Punkten zu kommen. Zwar gibt es mit dem Router-Portfolio "6000" seit 2004 ein Core-Angebot, und das Joint Venture mit Huawei diente vor allem dem Zweck, im Enterprise- und TK-Markt wieder Fuß zu fassen, doch viele Beobachter bezeichneten diese Versuche bis heute als halbherzig.

Dem hatte der immer kleiner werdende US-Anbieter wenig entgegenzusetzen: Auf den aktuellen Router-Ranglisten "Service Provider" und "Enterprise" taucht das Unternehmen unter "ferner liefen" auf, allein im angestammten Switches-Markt kann sich 3Com noch behaupten.

Mit dieser Hängepartie soll nun Schluss sein. Und zwar mithilfe der Öffnung der Netzkomponenten für Open-Source-Anwendungen. 3Com hat diese Initiative "Open Services Networking" (OSN) genannt, ihr mit "Open Network Programm" (OPN) ein passendes, dreistufiges Partnerprogramm beiseite gestellt und zugleich erste ISVs-Applikationen auf dem "6000"-Portfolio vorgestellt. "Klar, die Schlüsselfunktion bilden die Partnerapplikationen", sagte 3Com-Marketier Bob Honour gegenüber ChannelPartner.

Praktisch besteht OSN aus einem Open-Source-Blade, der den Routern und demnächst den Enterprise-Switches des Herstellers hinzugefügt wird. Auf diesem Blade arbeiten Module (Open-Services-Networking-Module (OSN|M)) von Third-Party-Herstellern, die über offene Schnittstellen und kontrolliert von dem Verwaltungswerkzeug "OSN Control Agent" (OSN|CA) mit den Netzkomponenten kommunizieren.

Im Moment nennt 3Com vier Softwareanbieter, deren Lösungen auf dem Router ihre Dienste tun, darunter die wichtige "Virtual Server"-Lösung von EMC-Tochter VMware, des weiteren Security-, Data- und Sprach-Angebote von den hierzulande weniger bekannten Firmen Q1 Labs, Converged Access und Vericept. In den USA stehen diese Module für 4.495 Dollar bereits zur Verfügung.

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