Cyber Drive Technology Europe GmbH

14.01.1999

MÜNCHEN: Innerhalb kürzester Zeit hat sich der taiwanische Anbieter Cyber Drive zu einem ernst zu nehmenden Wettbewerber der etablierten CD-Rom-Hersteller gemausert. Nach eigenen Angaben wird 1998 ein Marktanteil von zehn Prozent bei den Laufwerken für die Silberscheiben erreicht. Kein schlechtes Ergebnis, bedenkt man, daß die Aktivitäten in Europa erst 1997 aufgenommen wurden. Mit neuen Produkten wie Notebooks und Netzwerken will sich das Unternehmen nun auf den Weg zum Vollsortimenter machen.Wichtig für Abbas Ashkan, Geschäftsführer der Cyber Drive Technology Europe GmbH in Ratingen, ist die eigenständige Entscheidungs- und Entfaltungsmöglichkeit der deutschen Niederlassung: "Wir treffen die Entscheidungen lokal. Eine globale Strategie ist heutzutage gar nicht mehr machbar, dazu sind die Märkte einfach zu verschieden."

Binnen weniger Jahre hat sich der taiwanische Anbieter zu einem der weltgrößten Lieferanten von CD-Rom-Laufwerken gemausert. So wird das Unternehmen nach ersten Schätzungen im laufenden Jahr insgesamt über acht Millionen Laufwerke verkaufen. Aber auch bei DVD-Laufwerken sind die Taiwaner startklar. Die ersten Geräte wurden bereits im Dezember ausgeliefert (siehe Kasten). "Wir gehen davon aus, daß der Übergang vom CD Rom- zum DVD-Laufwerk jetzt sehr schnell kommen wird. 25 Millionen Stück pro Jahr halte ich in Europa für realistisch."

Cyber Drive hat Blut geleckt. So will sich das erst 1994 gegründete Unternehmen in Zukunft nicht nur auf

die Produktion von Laufwerken beschränken. Netzwerkprodukte, selbst produzierte Notebooks und Windows CE-Handhelds sollen Anfang 1999 das Produktportfolio ergänzen. Nach dem Motto: "Nichts ist älter als der Erfolg von heute", will der Cyber Drive-Manager die neuen Produkte möglichst schnell auch im deutschen Markt positionieren.

"Mit drei Distributoren erzielt man nicht den dreifachen Umsatz"

Ashkan verschließt sich auch nicht den jüngsten Trends im deutschen IT-Markt: "Der PC wird dort verkauft, wo die Abnehmer zu finden sind", lautet seine Einschätzung zum boomenden PC-Verklauf über Food-Märkte. "Wir werden unsere Produkte jedoch nicht über Lebensmittelkanäle vermarkten. Wir setzten heute und in Zukunft verstärkt auf die Zusammenarbeit mit den Distributoren und dem Fachhandel." Die Wahl des CD Rom-Fabrikanten fiel dabei auf CHS als Exklusiv-Disti, denn "mit drei Distributoren erzielt man nicht den dreifachen Umsatz. Wir konzentrieren uns auf Partner, die unsere Produkte mit einer entsprechenden Markttiefe distribuieren."

Der Umsatzanteil des Fachhandels am Gesamtumsatz von Cyber Drive in Deutschland beziffert Ashkan mit 60 bis 70 Prozent. Der Rest läuft

über die Retailer. Die Aktivitäten bei den Großflächenvermarktern sollen jedoch verstärkt werden.

Damit das Unternehmen in Zukunft weiter konkurrenzfähig bleibt, wurde die Fertigung von Taiwan aus Kostengründen auf das chinesische Festland verlegt. Auf einer Gesamtfläche von über 250.000 Quadratmetern lassen sich bis zu 1,5 Millionen Laufwerke pro Monat nach neuestem technischen Standard fertigen. Ashkan ist der festen öberzeugung, daß in Zukunft nur überlebensfähig ist, wer eine gute Kostenkontrolle hat. "Das Wichtigste ist ein optimales Preis-/Leistungsverhältnis und dabei können wir uns nur selbst Konkurrenz machen." (akl)

Cyber Drive-Geschäftsführer Abbas Ashkan setzt auf die intensive Zusammenarbeit mit dem Fachhandel und der Distribution.

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