Dachgewerkschaft macht Druck auf Telekom-Aktionär Blackstone

23.04.2007

DÜSSELDORF (Dow Jones)--Im Konflikt um den Personalumbau bei der Deutschen Telekom AG macht die internationale Dachgewerkschaft UNI Global Union Druck auf den Finanzinvestor Blackstone, der seit einem Jahr an dem Bonner Konzern beteiligt ist. In einem Schreiben von UNI-Generalsekretär Philip Jennings an Blackstone-Chef Stephen Schwarzman, in das Dow Jones Newswires Einblick hatte, drohte die Organisation damit, keine Investitionen in Fonds von Blackstone mehr zu tätigen. Die Pläne der Telekom zur Auslagerung von rund 50.000 Beschäftigten in Subunternehmen seien "drastisch und nicht akzeptabel", heißt es in dem Brief.

Blackstone solle öffentlich darauf dringen, dass über das Thema "sinnvolle Verhandlungen" zwischen dem Konzern und der Gewerkschaft ver.di stattfänden. Andernfalls werde man den Mitgliedsorganisationen, von denen viele in Pensionsfonds oder anderen Investments engagiert seien, empfehlen, Blackstone dabei nicht länger zu berücksichtigen.

Ferner forderte die UNI den Blackstone-Manager Lawrence Guffey, der die Beteiligungsgesellschaft im Telekom-Aufsichtsrat vertritt, auf, deren Antwort auf das Schreiben direkt dem ver.di-Verhandlungsführer in den Personalverhandlungen, Lothar Schröder, zu übermitteln.

Von Blackstone in Deutschland war in der Sache keine Stellungnahme erhältlich.

Die Gespräche zwischen Telekom und Gewerkschaft gehen am Dienstag im rheinland-pfälzischen Mayschoß weiter. Der Bonner Konzern will, dass die betroffenen Mitarbeiter für weniger Geld länger arbeiten. ver.di will dagegen notfalls einen Streik herbeiführen. Die UNI vertritt nach eigenen Angaben zwei Millionen Beschäftigte in der Telekommunikationsindustrie in fast 50 Ländern.

Webseite: http://www.union-network.org

http://www.verdi.de

http://www.telekom.de

-Von Stefan paul Mechnig, Dow Jones Newswires, ++ 49 (0) 211 - 13 87 213,

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