Damit am Server keine Engpässe entstehen

29.01.2004
Windows-Betriebssysteme behandeln alle Anwender und Programme a priori gleich. Hier muss eingegriffen werden, denn ein User kann so den Server lahmlegen. Von ComputerPartner-Redakteur Dr. Ronald Wiltscheck

Application-Performance-Management nennt Appsense (www.appsense.de) die Kategorie von Lösungen, zu denen die eigene "Appsense Performance Suite" zählt. Nun kam die Version 2.0 der Software heraus, und der Anbieter möchte dafür neue Vertriebspartner gewinnen. Mit der Lösung verspricht Appsense Systemadministratoren, die eigenen serverbasierten Plattformen besser ausnutzen zukönnen. "Neuanschaffungen von Hardware könnten überflüssig werden", so Christian Kruppa, Appsense-Statthalter in Deutschland.

Denn die Performance Suite verbessert die Auslastung eines Citrix- oder Terminal-Servers unabhängig von darauf laufenden Aufwendungen. Die Software greift nämlich tief in das Betriebssystem ein und ist laut Hersteller in der Lage, den Zugriff auf Speicher- und CPU-Ressourcen einzelner Applikationen einzuschränken. Auf diese Weise verkürzen sich die Antwortzeiten von Usern an Thin Terminals.

Im Gegensatz zu Lösungen von Wettbewerbern, die ausschließlich einzelne Applikationen für eine gewisse Zeit stilllegen und sie wieder fortsetzen, falls die CPU-Last gesunken ist, erlaubt es Appsenses patentierte "Thread throttling"-Technologie, einzelne Prozesse (threads) lediglich in ihrem Speicher- und CPU-Verbrauch zu drosseln (throttle). Keine Anwendung muss unterbrochen werden, alle Anwender bleiben produktiv tätig. Doch die Performance Suite vermag noch mehr, etwa am Server nicht zugelassene Anwendungen, wie Visual Basic Skripte, dauerhaft zu entfernen.

Damit sorgt sie auch für eine erhöhte Sicherheit und Verfügbarkeit des Systems. Via E-Mail verteilte Würmer und Viren könnten so auf dem Windows-Server nicht mehr ihre zerstörerische Arbeit aufnehmen. Lediglich Systemadministratoren erlaubt die Lösung, Batch-Jobs auszuführen.

In der Version 2.0 besteht die Suite aus vier einzelnen Modulen. Der "Performance Manager" regelt die Zuteilung von Serverressourcen auf die einzelnen Prozesse. Der "Application Manager" verhindert unautorisierte Downloads und den Start von unerwünschten Programmen. Für eine bessere Ausnutzung des Arbeitspeichers sorgt der "Optimizer". Durch eine "intelligentere" Zuteilung von RAM-Ressourcen auf die einzelnen Prozesse verringert das Modul die Notwendigkeit, Arbeitspeicher auf die Festplatte auszulagern ("swapping"). Damit erhöht es die Leistungsfähigkeit der Anwendungen.

Die vierte Komponente der Appsense-Suite ist eigentlich eine ganze Sammlung von Werkzeugen für Administratoren und Endanwender. Dort ist beispielsweise der "Timezone"-Manager zu finden, der sich bei weltweit agierenden Konzernen um die korrekte Synchronisierung von Terminen kümmert. Der "Lockdown-Manager" verhindert, dass Anwender Zugriff auf nicht sichtbare Laufwerke durch "Ausprobieren" erhalten. Damit kann man auch einzelne Menüpunkte in Windows-Programmen verschwinden lassen und so ein versehentliches Überschreiben verhindern.

Die Preise für die komplette Performance Suite beginnen bei 3.295 Euro. Die vier Module können auch einzeln erworben werden - zum Preis von jeweils 1.495 Euro, mit Ausnahme des Optimizers, dieser kostet lediglich 795 Euro. Derzeit greift Appsense auf die Dienste von etwa 40 Vertriebspartnern in Deutschland zurück. Ende dieses Jahres sollen es dreimal so viele sein, lautet das ehrgeizige Ziel des Vizepräsidenten Kruppa. Zu diesem Zweck hat er auch hier zu Lande einen Partner-Manager angestellt. Joachim Walter kommt genauso wie Kruppa von Citrix. Aus dem Channel dieses Softwareanbieters will Appsense hauptsächlich seinen Partner-Pool füllen.

Meinung des Redakteurs

Mehr als 700 Citrix-Partner tummeln sich allein im deutschsprachigen Raum und buhlen um Kunden. Neue Anwender für die Server-based-Computing-Technologie zu finden wird immer schwieriger. Da kommt eine Lösung zur Steigerung der Performance am Server gerade recht. Mit dem Argument "Hier können Sie sich Anschaffungen in Hardware sparen" lassen sich gewiss Neukunden gewinnen.

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