Aufgedeckt

Das alles weiß Google über Sie

17.08.2010
Von  und Hendrik Becker
Arne Arnold arbeitet seit über 15 Jahren bei der PC-WELT als Redakteur in den Bereichen Software und Internet. Sein Schwerpunkt liegt auf dem Thema Sicherheit für Endanwender bei PC und Mobil-Geräten.

Google Mobile: Gefährlich oder nützlich?

Der Fokus des Google-Imperiums ist neu jus-tiert: Seit Anfang des Jahres 2009 konzentriert der weltumspannende Konzern seine geschäftlichen Aktivitäten verstärkt auf den Handy-Markt. Als eines der ersten Ergebnisse stellte Google das Handy-Betriebssys-tem Android vor. Doch auch dieses neue Betätigungsfeld wird von negativen Schlagzeilen begleitet: Handy-Nutzer und Datenschützer befürchten, dass Google seinem Ruf als "Datenkrake" auch beim Mobiltelefon gerecht wird.

Ein Blick in die Datenschutzbestimmungen von Google verstärkt die Befürchtungen: Wenn man zum Beispiel den Foto-Erkennungsdienst Goggles auf seinemAndroid-Handy nutzen will, steht in den Nutzungsbedingungen unter anderem: "Sie stimmen der Sammlung, Verwendung, Freigabe und weiteren Übertragung Ihrer Daten, einschließlich (jedoch nicht beschränkt auf) Sprach- und Standortdaten, gemäß den Google Mobile-Datenschutzbestimmungen zu."

In den Mobile-Datenschutzbestimmungen schreibt der Konzern dann weiter: "Sollten Sie standortbezogene Produkte und Services wie Google Maps für Handys nutzen, übermitteln Sie uns möglicherweise Standortinformationen. Diese Informationen können wie im Falle von GPS-Daten auf Ihren tatsächlichen aktuellen Standort hinweisen". Und: "Einige der Google-Produkte und Google-Services ermöglichen Ihnen, Informationen mit anderen Nutzern auszutauschen. Überlegen Sie sich genau, welche persönlichen Informationen oder Daten Sie für andere Nutzer zugänglich machen."

Bedeutet praktisch: Wer mit seinem Google-Handy den Kartendienst Google Maps zur Navigation nutzt und zusätzliche Informationsdienste wie Google Places oderGoogle Latitude verwendet, gibt Google einen Freibrief, das eigene Bewegungsprofil und das der über Latitude verbundenen Freunde zu speichern. Ein Geheimnis macht Google also aus seiner Datenspeicherung nicht. Ganz im Gegenteil: Der Konzern dehnt seine Sammel-Leidenschaft ganz offen auf seine Handy-Kunden aus.

Wer auf die Vorteile der mobilen Google-Dienste dennoch nicht verzichten will, sollte sich genau überlegen, welche Daten er von sich preisgeben möchte. Nutzen Sie die Mobildienste bewusst, und vermeiden Sie es grundsätzlich, wichtige oder gar intime Daten zu übermitteln.

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