Das Arxes-Gewinnspiel

30.04.2007

Arxes AG

Vorstand

Herrn Udo Kohorst

Schanzenstraße 36, Gebäude 197

51063 Köln

Chefredaktion

Tel.: 089 36086-388

Fax: 089 36086-389

E-Mail: dsicking@channelpartner.de

München, 30.04.2007

Sehr geehrter Herr Kohorst,

Preisfrage: Was haben Siemens und Arxes gemeinsam?

A.) In beiden Unternehmen laufen die Geschäfte wie geschmiert.

B.) Beide Unternehmen verloren innerhalb kürzester Zeit sowohl den Aufsichtsrats- als auch den Vorstandsvorsitzenden.

C.) Nichts.

Natürlich ist Antwort B.) richtig. Es gibt aber auch gravierende Unterschiede. Während die Siemens-Innereien von den Journalisten in ganz Deutschland genüsslich seziert und gewogen wurden, hat sich für Arxes mal wieder niemand interessiert. Dass mit Theo Lieven erst der Aufsichtsratschef und kurz danach mit Udo Faulhaber der Vorstandschef von Bord gingen, bekam kaum jemand mit. Dass wird Ihnen sicher sehr recht gewesen sein. Sind ja auch keine Leistungen, mit denen man groß angeben kann.

Mein Kollege Alexander Roth, der die Arxes-Geschichte in diesem Heft recherchiert und geschrieben hat (Seite 12), konnte einige sehr interessante Informationen über die Hintergründe des Management-Austauschs bei Arxes herausfinden (mit Jürgen Peter ist Anfang dieses Jahres auch der Finanzchef ausgeschieden). Leider trugen Sie oder ein anderer hochrangiger Vertreter aus dem Hause Arxes nicht zur Aufklärung bei. Das zunächst zugesagte Interview kam dann doch nicht zustande.

Schade eigentlich. Denn Sie wissen es vielleicht nicht, aber es ist so: Wenn Sie sich selbst nicht an der Kommunikation beteiligen, dann machen sich die Meinungen und Gerüchte selbstständig. Und Sie haben überhaupt keine Kontrolle mehr darüber, was über Sie, die Firma Arxes und den Arxes-Investor Waterland gesagt wird. Eines kann ich Ihnen jedenfalls versprechen: Es wird Ihnen nicht gefallen, was man über Sie redet. Nun ja, jeder ist seines Glückes Schmied.

Ich habe mir noch einmal eine Ihrer letzten offiziellen Mitteilungen durchgelesen, um hier vielleicht etwas Erhellendes zu erfahren. Am 16. Februar dieses Jahres schrieben Sie in einer Pressemeldung:

"Die Arxes hat sich zum Ziel gesetzt, das bestehende IT-Service-Geschäft erheblich auszubauen. Um diese Strategie weiter verfolgen zu können, müssen wir die finanziellen Spielräume des Konzerns durch eine grundlegende Ertragswende verbessern."

Liege ich total daneben, wenn ich behaupte, dass der wesentliche Grund für das Management-Revirement bei Arxes in dem zweiten Satz liegt? Der frühere Vorstand und Aufsichtsrat wollte - vor allem mit Hilfe von Stinnes Datentechnik (SDS) - wachsen und sich, wie ein Unternehmenskenner sagt, zu einer "T-Systems in klein" entwickeln, während die Priorität des Investors Waterland aus Holland erst einmal in einer substanziellen Verbesserung auf der Profitseite liegt. Bildlich gesprochen: Bevor ihr euch ein größeres Auto zulegt, zeigt erst mal, dass ihr unfallfrei fahren könnt. So betrachtet, klingt die Strategie gar nicht so dumm. Aber ist die Sichtweise korrekt, oder bin ich einfach nur wieder nett?

Nun gut, verraten Sie uns doch einfach, wie Ihre Pläne sind, mit welchen Maßnahmen Sie die "Ertragswende" schaffen wollen und was der beabsichtigte "erhebliche Ausbau des IT-Service-Geschäfts" konkret bedeutet. Für Ihre Antwort spendieren wir Ihnen einen ganze Seite in diesem Heft im Wert von 10.350 Euro zzgl. MwSt. (Anzeigenpreisliste gültig seit 01.10.2006).

Mit freundlichen Grüßen

Damian Sicking

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