Trends, Hersteller, Antriebsformen

Das Auto der Zukunft

08.09.2017

Der Antriebsmix

Bis dieser letzte Diesel vom Band läuft, dürfte es allerdings noch dauern. Das zumindest sagen viele Experten aus Industrie und von Hochschulen. Technologisch seien die Probleme beim Stickoxid im Griff, berichtet zum Beispiel Thomas Koch, Professor am Institut für Kolbenmaschinen am Karlsruher KIT. "Wir reden ausschließlich über Altlasten. Da gibt es einige Sündenfälle, die nicht akzeptabel sind." Eine "Verteufelung" der gesamten Technologie aber sei unangemessen.

Auch VW-Entwicklungschef Ulrich Eichhorn sagt: "Das Problem Stickoxid haben wir mit den neuen Motoren gelöst. Damit werden die künftigen Grenzwerte auch auf der Straße erfüllt."

Der Wissenschaftler Koch geht noch weiter: "Ich gehe sogar davon aus, dass wir auch noch in 100 Jahren den Dieselantrieb nutzen werden." Dazu müssten aber die Kraftstoffe geändert werden. Die Idee: synthetische Kraftstoffe, die idealerweise aus erneuerbarem Strom hergestellt sein sollten, um emissionsfrei zu fahren. Doch das kann dauern. Es braucht große Kapazitäten für Anlagen, und das ist teuer.

Wird der Diesel also künftig sauber und hat eine lange Zukunft? Angesichts der Abgas-Schummeleien und des ramponierten Diesel-Images überrascht das. Dennoch ist für Experten derzeit das wahrscheinlichste Szenario eine bunte Mischung: Es gibt 2030 einen Mix aus Verbrennungsmotoren, Hybridantrieben und Elektrowagen. Hinzu kommen Brennstoffzellen-Autos, wenn auch in eher kleiner Stückzahl.

Treiber Tesla - Wann kommt der E-Durchbruch?

Lange wurde den deutschen Autobauern vorgeworfen, die E-Mobilität verschlafen zu haben. Die Aufholjagd hat einiges zu tun mit Elon Musk (46), einem Mann mit Visionen. Der US-Unternehmer hat das Bezahlen im Internet revolutioniert mit dem Unternehmen Paypal und Raumfrachter ins All geschickt. 2004 stieg Musk beim Elektrobauer Tesla ein. Sitz: Palo Alto im Silicon Valley. Weil die Kalifornier anfangs kaum Erfahrung beim Autobau hatten, wurden sie von den Etablierten belächelt. Das hat sich mit den Tesla-Erfolgen gründlich geändert.

Mittlerweile geht es für die etablierten Hersteller darum, dem aufstrebenden Autobauer Paroli zu bieten. Mit seinem Modell 3 - US-Preis ab 35000 Dollar - will Tesla die Elektromobilität stärker in den Massenmarkt bringen. VW-Markenchef Herbert Diess machte deswegen vor kurzem eine Kampfansage Richtung Tesla: "Da werden wir ihn stoppen, an der Linie von 30000 Euro." 2020 will Volkswagen mit seiner ID-Familie auf dem E-Auto-Markt voll angreifen.

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