Das Bezahlen per Fingerabdruck: Pro und Contra

30.01.2006
Amerikanische Handelsketten experimentieren mit bargeldloser Bezahlung per Fingerabdruck. Experten sehen den biometrischen Systemen in diesem Bereich jedoch noch mit Skepsis entgegen.

Amerikanische Handelsketten wie Wal-Markt, Target und Cosco prüfen bereits die bargeldlose Bezahlung per Fingerabdruck. Laut einem Bericht des Wirtschaftsmagazines Fortune wiesen entsprechende Pilotversuche in kleineren Supermarktketten entsprechende Erfolge auf. Die Ziele des Einsatzes von biometrischen Systemen sollen sowohl eine um bis zu 70 Prozent schnelle Abwicklung im Kassenbereich als auch die Erhöhung der Sicherheitsstandards beim bargeldlosen Zahlen sein.

"Es ist ein Unterschied, ob ich in einer Firma per Fingerabdruck zehn Mal am Tag den Raum betrete, oder in einem Supermarkt hunderte Kunden auf das Funktionieren des Scans angewiesen sind", meldet Peter Schmidt, Geschäftsführer des österreichischen Datenverarbeitungsanbieters inform seine Bedanken an. Er geht davon aus, dass die derzeitigen Systeme technologisch noch nicht stabil genug sind, um bei Breitenanwendungen eingesetzt zu werden. Dennoch müsse sich der Handel mit diesen Techniken beschäftigen und vertraut machen.
Auch sieht er in der Abgabe des eigenen Fingerabdrucks noch eine psychologische Hemmschwelle für viele Verbraucher. "Durch neue Einreisebestimmungen einzelner Länder wie zum Beispiel der USA, die das Leisten von Fingerabdrücken vorstehen, könnte dieser Vorgang allerdings bald zur Normalität gehören", meint Schmidt.

Für den Handel könnten die zu erwartenden Kosteneinsparungen durch wegfallende Kreditkartengebühren ein weiterer Vorteil sein. Emme Kotzloff, Analystin beim Marktforschungsinstitut Bernstein spricht von einem zu erwartenden Transaktions-Einsparpotenzial von rund 20 Prozent, was großen Ketten wie Wal-Mart zu Gewinnsteigerungen um bis zu vier Prozent bis 2009 verhelfen könnte. (bw)

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