"Das erste wirkliche PDA auf dem Markt"

09.07.2007

In den USA schlägt das iPhone derzeit große Wellen. Glauben Sie, dass das Gerät in Deutschland ähnlich enthusiastisch aufgenommen wird?

Jörg Herweck: Ja, das iPhone wird hier ähnlich enthusiastisch aufgenommen werden. Steve Jobs behauptet zwar, Apple habe das Telefon neu erfunden, aber das ist natürlich Unsinn. Die Leute allerdings wollen so etwas hören. In Zeiten, in denen die Vorstellung eines neuen Fahrzeugs im Autohaus mehr Besucher anzieht als eine Theaterpremiere, gieren die Menschen nach Neuheiten und solchen, die es verheißen, welche zu sein.

Neu und bemerkenswert ist die Marketingstrategie von Apple, nämlich Schweigen: Keine Werbung und Informationen zum Produkt und jede Menge Gerüchte. Das schafft eine geheimnisvolle Aura um das neue Produkt iPhone und weckt gleichzeitig bei vielen Menschen starke Begehrlichkeiten.

Diejenigen, die eins der ersten, in knappen Stückzahlen gelieferten, Geräte ergattern können, erzeugen Bewunderung bei anderen, deren Begehrlichkeiten dadurch wiederum geweckt werden.

Was muss passieren, damit das iPhone zum Verkaufsschlager wird?

Herweck: Realistisch gesehen wird die Begeisterung für das iPhone natürlich wieder nachlassen. Entscheidend dafür, ob das Produkt letztlich an den Verkaufserfolg des iPods anknüpfen kann, wird die Frage sein, ob es qualitativ hochwertig und gut bedienbar ist. Nur wenn es sich zum Lifestyle-Produkt etablieren kann, wird es zum festen Marktbestandteil werden können. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht. Ich halte das iPhone für den ersten wirklichen PDA auf dem Markt: Einen echten privaten digitalen Helfer, der mehrere Geräte miteinander kombiniert und somit ersetzen kann.

Wie kann der Fachhandel am besten von einem "iPhone-Trend" profitieren?

Herweck: Der Fachhandel sollte Mut beweisen, frühzeitig bei uns vorbestellen und in Zeiten knapper Ware zum UVP verkaufen. HAF

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