Bitkom-Studie

Das Handy ersetzt zunehmend den Festnetzanschluss

16.07.2008
In jedem vierten europäischen Haushalt wird nur noch mobil telefoniert. Spitzenreiter in der Handynutzung ist Tschechien, gefolgt von Finnland und Litauen. Deutschland liegt am unteren Ende der EU-Rangliste. Dennoch verliert das Festnetz auch in Deutschland gegenüber dem Mobilfunk an Boden.

Das Handy ersetzt zunehmend den Festnetzanschluss in Europa. Im Jahr 2007 verfügten nach Informationen des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) durchschnittlich 24 Prozent der Haushalte in den Ländern der Europäischen Union nur über einen Mobilfunkanschluss. Spitzenreiter ist Tschechien. Dort wird in 64 Prozent der Haushalte ausnahmslos mit dem Handy telefoniert. Es folgen Finnland mit einem Anteil von 61 Prozent der Haushalte und Litauen mit 53 Prozent.

In Deutschland nutzen dagegen weiterhin viele Menschen das Festnetz. Nur 11 Prozent der Haushalte telefonieren ausschließlich mit dem Handy. Damit liegt Deutschland am unteren Ende der EU-Rangliste. "Das Handy läuft dem Festnetztelefon zunehmend den Rang ab", sagte BITKOM-Präsident Prof. August-Wilhelm Scheer. "In vielen Ländern ist das Mobiltelefon heute das wichtigste Kommunikationsmittel." Nach der aktuellen Prognose des BITKOM werden in der EU im Jahr 2008 rund 181 Millionen Handys verkauft. Das entspricht einem Plus von 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Davon entfallen rund 27 Millionen auf Deutschland.

Der Anteil an Haushalten, in denen ausschließlich mit dem Handy telefoniert wird, ist in den osteuropäischen Ländern besonders hoch. Ein Grund dafür ist der im Vergleich zu Westeuropa schlechtere Ausbau des Festnetzes. In Tschechien hatten nach neuesten Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat im Jahr 2007 lediglich 31 Prozent der Haushalte einen Festnetzanschluss, in Ungarn 42 Prozent und in Polen 62 Prozent. Zum Vergleich: In Deutschland verfügen 83 Prozent der Haushalte über ein Festnetztelefon. Das sind drei Prozentpunkte weniger als vor zwei Jahren.

Zur Startseite