Das Jahr der Ausstiege

20.07.2000
Konzentrierte sich in den letzten Monaten der Markt für Grafikkarten, so steigen jetzt die ersten Hersteller aus dem Bildschirmgeschäft aus: die Konzentration geht weiter.

19-Zoll-Monitore

Wer verlässt das sinkende Schiff als letzter?

So richtig lukrativ scheint das Geschäft mit Röhrenmonitoren nicht mehr zu sein, wenn auch die umgesetzten Stückzahlen für 17-Zöller in den letzten zwei Jahren steil nach oben gegangen sind. Die Trends sind klar: flachere Bildflächen und niedrigere Preise. Aber gerade dieser zweite Punkt macht wohl einigen Herstellern Probleme. Sowohl von Panasonic als auch von Hitachi hört man derzeit, dass sie sich vom (europäischen) Markt zurückziehen wollen. Erstere wollen hier nur noch Flachdisplays verkaufen, letztere steigen ganz aus der eigenen CRT-Produktion aus und lassen ihren Markennamen von Drittfirmen fertigen.

Pentium-III-PC, 600 MHz, 10- bis 20-GB-Festplatte

PC-Preise steigen weiter

Mit Erscheinen dieser ComputerPartner-Ausgabe ist die letzte Preissenkung bei Intel (am 16. Juli) gerade aktiv worden. Ob sie auch bei den Händlerpreisen in Deutschland zu bemerken sein wird, ist noch fraglich. Noch immer sind einige Prozessoren einer starken Allokation ausgesetzt, und es ist fraglich, warum sich Intel in dieser Lage überhaupt an die angekündigten Preissenkungen hält. Der graue Markt folgt längst seinen eigenen Gesetzen - die Preise spielen Jo-Jo. Die nächste Allokation steht wohl bei den RAM-Preisen ins Haus, was den Preisen für Komplett-PCs noch weiter Druck machen wird, vom Dollar-Kurs ganz zu schweigen.

Notebooks, Aktiv-Display, 500-MHz-Pentium-III

Verschnaufpause für Notebook-Preise

Antizyklisch verhalten sich diesen Monat die Notebook-Preise. Zwar gelten auch für die portablen Geräte die steigenden RAM-Preise, die Hersteller haben ihre Lager anscheinend noch gut mit Nachschub gefüllt. Zwar ist die Preisreduzierung mit knapp zweieinhalb Prozent recht gering für diese Jahreszeit, aber doch im Gegensatz der Desktop-PCs noch zu bemerken. Die Preissenkung mag auf den weit verbreiteten Ausverkauf älterer Geräte zurückzuführen sein, da einige Hersteller ihre neue Kollektion diesmal im Sommer vorstellen, wobei einige dieser Geräte noch gar nicht lieferbar sind.

Festplatten, 20GB, ATA

Preistrend bei Festplatten unberührt

Festplatten werden billiger - mit diesem Satz hat manch Beitrag im CP-Index angefangen, und niemand hat sich darüber gewundert. Derzeit ist dies jedoch schon wieder mal einer Erwähnung würdig, liegt die Preisentwicklung mit minus 5,3 Prozent doch weitab von den anderen Komponenten. Das Problem für die Plattenhersteller liegt wohl darin, dass bei fehlendem Prozessoren-Nachschub auch keine Platten für neue PCs verkauft werden können. Das Geschäft muss über den Nachrüstmarkt erfolgen. Und bei Festplatten-Grundausstattungen, die kaum noch jemand füllen kann, lockt den Anwender nur noch der Preis.

TFT-Monitore, 15 Zoll, 1024 x 768 Pixel

Neue Techniken bei Flachdisplays

Es entsteht ein Trend bei Flachdisplays, der sich bei den großen Monitorboliden mit CRT-Technik nie recht durchsetzen konnte, obwohl jene Kis-ten doch reichlich Platz boten, in den man Zusatz-Features hätte integrieren können. USB-Hubs und Lautsprecher im Fuß sind mittlerweile von den meisten Herstellern zu haben, neu dagegen ist, dass man die flexible Oberfläche der LC-Displays auch dazu nutzt, berührungssensitive Bildschirme herzustellen. Microtouch und Maxdata bieten solche Geräte mit Erfolg an. Damit ist auch gleich ein Zusatzgeschäft gesichert: das mit Reinigungsmittel für den betatschten Schirm.

Farbtintenstrahldrucker, 600 Dpi, A4

Vor-Ort-Service wird Standard

Von Hewlett-Packard sind es die Anwender bereits seit geraumer Zeit gewohnt, dass Defekte am Tintenstrahldrucker nicht vom Händler beseitigt werden, sondern per Vor-Ort-Service vom Hersteller. Die an solchen Geräten entstehenden - meist mechanischen - Defekte sind wohl auch nur von wenigen Fachhändler-Werkstätten kostendeckend zu beheben. Lexmark bietet diesen Service nun auch an: Während des ersten Jahres werden die Modelle Z32 und Z52 bei Defekt ausgetauscht, gegen Aufpreis kann diese Frist auf drei Jahre verlängert werden. Leider steht zu fürchten, dass dann auch das Nachfolgegerät am Händler vorbei direkt verkauft wird.

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