Das Portal des Wissens

03.05.2001
Der Markt für Knowledge-Management wandelt sich: weg vom Erfassen und Verteilen der Informationen, hin zu Web-basierenden Informationsplattformen.

Was hat Knowledge-Ma-nagement mit Portalen zu tun? Laut dem Con-sulting-Unternehmen Meta Group werden die beiden Technologien das Traumpaar der nächsten Jahre. Demnach geht der Trend bei Wis-sens-Management hin zu einer In-ternet-basierenden und multifunk- tionalen Informationsplattform. Das so genannte Enterprise Information Portal (EIP) vereinigt eine Vielzahl von Einzelsystemen.

Weltweit werden bis zum Jahr 2003 mehr als 75 Prozent der Unternehmen Knowledge-Manage-ment-Prozesse und -Techniken ein-geführt haben. Ziel ist es dabei, Innovationsprozesse zu beschleu-nigen und die Produktivität zu er-höhen.

Für den Erfolg von Wissens-Management-Lösungen spielen laut Meta Group vor allem "weiche Wissensfaktoren" wie Kultur, Mo-tivation und der Wille, sein Wissen zu teilen, eine wesentliche Rolle. Ein Knowledge-Management (KM) unterstützen zum Beispiel die Funktionen Erfassung, Suche und Visualisierung.

"Wissens-Management ist ein ganz- heitliches Konzept. Der eigentliche Wissensprozess spielt sich im Spannungsdreieck zwischen Men-schen, Inhalten und Prozessen ab", erklärt Marc Tenbieg, Experte für Knowledge-Management in der Meta Group.

Eindimensionale Archivierungs-systeme und reines Dokumenten- Management reichen dement-sprechend für das Wissens-Ma-nagement der Zukunft nicht mehr aus. Gefragt sind Enterprise In-formation Portals. Anbieter tun also gut daran, ihre Anwendungen in ein Portal-Framework zu integ-rieren. Ansonsten verspielen sie laut Einschätzung der Meta Group die Chance auf eine Führungs-position im Markt für Knowledge-Management. Meta Group schätzt das Marktvolumen für den euro-päischen Portalmarkt bis zum Jahr 2002 auf etwa 6,8 Milliarden Euro. Auf den deutschen Markt sollen ungeführ 1,6 Milliarden Euro ent- fallen.

Ein Großteil der Unternehmen wird in den kommenden vier bis fünf Jahren in Portale investieren, so die Prognose der Meta Group. Das mittlere Budget dafür liegt bei mehr als 60 Prozent der Firmen zwischen 125.000 und 250.000 Euro. (bv)

www.metagroup.de

ComputerPartner-Meinung:

Eine Schnittstelle direkt zum Gehirn des Mitarbeiters gibt es nicht. Wie also hebt ein Unter-nehmen das Wissen, das in den Köpfen der Mitarbeiter gespei-chert ist? Der neueste Trend heißt Enterprise Information Portal (EIP). Klingt gut, ist Internet-basierend und damit zukunftstauglich. Doch ein Zaubermittel ist es deshalb noch lange nicht. Wesentlich für Wissens-Management ist die Unternehmens-kultur, und die lässt sich auch mit EIP nicht einfach ändern.

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