Weihnachten naht: Höchste Zeit, Geschenke einzukaufen – und am besten vorher noch einen Preisvergleich im Internet zu machen. Doch das ist manchmal gar nicht so einfach. Ob Computer oder Fernseher, Wein oder Urlaubsreise – immer häufiger passiert es, dass Preissuchmaschinen bei der Suche nach günstigeren Angeboten passen müssen, weil es das Produkt nur bei einem einzigen Händler gibt.
Für den Geschäftsführer des Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH), Kai Hudetz, ist die Entwicklung alles andere als überraschend. "Preistransparenz ist für den Kunden gut, für den Verkäufer nicht", meint er. Deshalb gebe es in allen Branchen immer stärker das Bemühen, sich den Preisvergleichen zu entziehen.
"Gerade bei Computern und technischen Geräten kommt es vor, dass Handelsketten Geräte bestellen, die sich in Kleinigkeiten der Technik oder in der Farbe von anderen Angeboten unterscheiden. Das Gerät bekommt dann eine neue Nummer und schon ist es nicht mehr vergleichbar", beschreibt Georg Tryba von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen das Vorgehen.
Bewusste Verschleierung
Doch sind es nicht nur Elektronikmärkte, die so agieren. Weinhändler locken mit "Sonderabfüllungen" und eigenen Etiketten, Reiseveranstalter mit Exklusivhotels und maßgeschneiderten Reisen. Bei verschiedenen Möbelhändlern kann Tryba zufolge das gleiche Produkt unter ganz unterschiedlichen Namen auftauchen. "Teilweise verschleiern die Hersteller bewusst, dass es sich um den gleichen Artikel handelt, um einen Preisvergleich zu verhindern", meint der Verbraucherschützer.
In den Augen des Handelsexperten Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhein ist es fast schon eine Art Notwehr des Handels. "Durch die leichte Vergleichbarkeit der Angebote im Internet ist eine Preisspirale nach unten in Gang gesetzt worden, die bei den Händlern auf der Ertragsseite zu großen Problemen führt. Deshalb muss man als Online-Händler mit allen Mitteln aus der Vergleichbarkeit heraus", meint er. Für Online-Händler gelte der Grundsatz: "Je weniger vergleichbar, desto besser." Dies sei auch ein Grund, warum Anbieter wie Ikea oder H&M, die ausschließlich eigene Produkte vermarkten, deutlich besser unterwegs seien, als klassische Händler.
Weg von der Vergleichbarkeit
Für den Verbraucher ist der Trend weg vom Standardprodukt allerdings lästig. "Es hilft nichts, man muss sich informieren, sich mit dem Produkt auseinandersetzen", betont Tryba. Es gehe darum, nicht nur den Namen des Produkts zu kennen, sondern auch zu wissen, was sich dahinter verberge. Bei einem Computer seien etwa die Schnelligkeit des Prozessors und der Grafikkarte, die Größe der Festplatte und die vorinstallierte Software wichtig. Wenn man dann genau wisse, was man wolle, sollte man gleich zwei oder drei Preissuchmaschinen nutzen, um einen Marktüberblick zu bekommen, rät er. "Dann wird man in der Regel einen vernünftigen Preis bekommen."
An dieser Mühe dürfte in vielen Fällen kein Weg vorbeiführen. Denn übersichtlicher dürfte der Markt in Zukunft kaum werden. Im Gegenteil: Handelsexperte Hudetz ist sich sicher: "Die Bemühungen, mit möglichst großen Teilen des Sortiments aus der Vergleichbarkeit herauszukommen, werden noch deutlich steigen." (dpa/tö)
"Das ist aber alles andere als ein Schnäppchen!"
"Letzlich entscheidet der Preis, ob wir zusammenkommen!"
"Sie sind mindesten 20 Prozent teurer als der Wettbewerb!"
"Jetzt packen Sie die alle einfach mal aus. Dann können wir morgen über günstige Ausstellungsstücke reden."
"Ein Bekannter hat vielleicht die Hälfte dafür bezahlt."
"Wie ist denn der Preis, wenn Sie die "vergoldete" Verpackung weglassen?"
"Das ist doch eh ein Auslaufmodell."
"Sie wissen doch so gut wie ich, dass nach einem halben Jahr der Preis um die Hälfte runtergeht."
"Das gibt es doch bestimmt gebraucht wesentlich günstiger, oder?"
"Sie haben ein Geschäft – ich habe hunderte."
"Jetzt versuchen Sie es bitte nochmal mit Kopfrechnen."
"Hallo? Ich möchte nicht gleich den ganzen Laden kaufen!"
"Holen Sie mir mal den Chef ran!"
"Was muss denn passieren, damit Sie mit dem Preis runtergehen?"
"Über den Wartungsvertrag reden wir dann morgen."
"Das ist jetzt nicht Ihr Ernst, oder?"
"Ich kaufe doch schon so lange bei Ihnen ein."
"Sie wollen doch auch mal einen Großauftrag von uns bekommen, oder?"
"Ich wette, dass Ihr Kollege dort drüben wesentlich billiger ist."
"Sie kennen wohl geizhals.at nicht, was?"
"Und ich dachte immer, Sie hätten die besten Preise weit und breit."
"Da kann ich ja gleich in der Apotheke einkaufen."
"Ist doch nicht mein Problem, wenn Sie zu teuer einkaufen!"
"Jetzt kommen Sie mir nicht wieder mit Ihren Mondpreisen!"
"Für so was habe ich noch nie mehr bezahlt."
"Warum kostet das denn soviel? Das kommt doch eh alles aus China."
"Bei meinem Umsatz mit Ihnen müssen fünf Prozent Rabatt locker drin sein!"
"Der Preis muss schon knackig sein, wenn Sie im Rennen bleiben wollen."
"Ich empfehle nur jene weiter, die mir einen guten Preis machen."
"Sie wollen doch Folgegeschäfte mit mir machen, oder?"
"Jetzt nennen Sie mir einfach mal den Projektpreis dafür."
"Dafür verdienen Sie doch an allem anderen sehr gut."
"Im Internet habe ich das viel billiger gesehen!"
"Wie sagt man so schön: A bisserl was geht immer!"
"Wollen Sie mich nun als Kunden oder nicht?"
"Welche günstigeren Alternativen haben Sie denn?"
"Für Service zahle ich prinzipiell nichts."
"Hopp oder topp – mehr zahle ich nicht."
"Ich weiß genau, dass Sie da immer noch gut daran verdienen."
"Reden wir nicht lange rum: Was ist Ihr bester Preis?"
"Ich bin ganz Ohr, was Ihr Entgegenkommen anbelangt."
"Sie sind doch sicherlich an einer längerfristigen Zusammenarbeit interessiert, oder?"
"Rechnen Sie bitte nochmal mit spitzem Stift nach."
"Das liegt weit über meinem Budget."
"Ihr Angebot liegt weit über dem der anderen."
"Ich bin sicher, dass das nicht Ihr letztes Wort war."
"Ohne ein Entgegenkommen wird das nichts mit uns!"
"Warum sind Sie eigentlich so viel teurer als andere?"
"Was kostet es, wenn ich 300 Stück abnehme?" (wohlwissend, dass der Bedarf bei zwei Stück liegt)
"Sehen Sie, mir ist das letztlich doch eh egal, von wem ich das kaufe."
"Das kann ich woanders viel billiger kaufen!"