Das Produkt und seine Vorläufer

28.05.1998

Mit dem "Xelos@Media" hat die Firma Loewe Opta GmbH den Multimedia-Fernseher nicht neu erfunden. Bereits Ende 1995 schickte sich der Siemens-Konzern an, das Wohnzimmer mit fernsehtauglicher PC-Technik zu bestücken (siehe ComputerPartner 31/95). Die extra für diesen Zweck geschaffene Partnerschaft der Siemens-Nixdorf Informationssysteme AG und der Siemens Elektrogeräte GmbH hob ein Produkt mit Namen "Multimedia-Star" aus der Taufe, welches dem Konzern den Weg in den Unterhaltungselektronik- (UE) Fachhandel ebnen sollte, nachdem die konzerneigenen TV-Geräte dieses Ziel mehr als deutlich verfehlt hatten. Nach einer groß angelegten Händler-Erstbestückung ließen weitere Absatzerfolge beim Kunden jedoch auf sich warten. Mit Preisen zwischen vier- und sechstausend Mark war der PC mit TV-Eigenschaften zu teuer. Dazu kamen Fertigungsprobleme und für den UE-Handel abschreckend schnelle Produktzyklen.Nicht viel besser erging es der Firma Olivetti. Mit dem Anfang 1996 auf den Markt gebrachten Multimedia-PC "Envision" (siehe ComputerPartner 37/95). Mit Preisen zwischen drei- und viertausend Mark, je nach Ausstattung, war das Gerät als Ergänzung zum Fernseher gedacht und sollte diesem Internet-, Grafik- und Spieletauglichkeit einhauchen. Doch auch die Produkte der Italiener blieben wie Blei in den Regalen liegen, bedingt durch zu schlechte Qualität sowie durch Installations- und Bedienungsprobleme.

Der Neuansatz von Loewe setzt auf eine unaufdringliche Integration der PC-Technik in den Fernsehapparat. Das Gerät soll nach wie vor ein Fernseher bleiben - die IT-Technik als Ergänzung im Hintergrund zur Verfügung stehen. Der Hersteller aus Kronach bietet das formschöne 70- oder 61-cm-Gerät mit 16:9-100-Hertz-Bildröhre in drei verschiedenen Grundkonfigurationen an: In der Version als "TV-Online" ermöglicht das Design-Produkt Multimedia-Neulingen zusätzlich zu den analogen Fernsehprogrammen den Zugang zum Internet per eingebauter ISDN-Karte. Empfang und Versand von E-Mails ist ebenfalls möglich. Der "TV-Active" verfügt über ein komplettes PC-Innenleben mit AMD K6-Prozessor, CD-ROM- und Diskettenlaufwerk. Windows 95 läuft im Hintergrund als Betriebssystem.

Für Ende des Jahres ist schließlich noch das Modell "TV-Digital" mit eingebautem Empfänger für digitale Fernsehprogramme angekündigt. Die einzelnen Komponenten können untereinander auch kombiniert werden. Je nach Ausführung kostet das Multimedia-Vergnügen in den Farben arktis-hell oder graphit-schwarz zwischen 2.900 und 6.500 Mark inkl. Mehrwertsteuer. (akl)

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