Das sagt der Experte

20.04.2000

Die Wahrscheinlichkeit, im IT-Markt als Systemhaus zu überleben, ist bei Anlehnung an eine Gruppe sicherlich höher zu bewerten als bei Einzelunternehmen. Die Nutzung gemeinsamer Ressourcen, bessere Finanzierungsmöglichkeiten, ein flächendeckender Marktauftritt, bessere Einkaufsmöglichkeiten sind einige der möglichen Vorteile. Aber: Eine Garantie für Wachstum und Wohlergehen ist damit keinesfalls verbunden. Zum einen muss die Gesamtstrategie der Gruppe stimmen, zum andern muss jedes Einzelunternehmen eine sinnvolle Ergänzung in der Gruppe darstellen. Sonst knirscht es aufgrund menschlicher Unvereinbarkeiten schnell im Synergie-Gebälk. Eines darf dabei nie vergessen werden: Das Mehr an Sicherheit muss meistens mit Einbußen der unternehmerischen Gestaltungsmöglichkeiten erkauft werden. Im Umkehrschluss bedeutet dies: Auch Einzelunternehmen können überleben, wenn sie folgende Kriterien erfüllen:

1. klares Unternehmenskonzept mit periodischer Statusbestimmung

2. Erkennen und Nutzen wesentlicher Markttrends zu einem möglichst frühen Zeitpunkt

3. Spezialisierung auf wachstums- und ertragsstarke Geschäftsfelder

4. Konzentration auf regionale Märkte

5. ausgeprägte Dienstleistungsorientierung mit hoher Kundenbindung und -pflege

6. motiviertes und emanzipiertes Mitarbeiterteam

7. Unternehmer mit Vorbildfunktion (Vorleben) und leidensfähiger Lebenspartnerin

8. solides betriebswirtschaftliches Denken und Handeln

Diese Faktoren scheinen bei Sandata ausreichend abgedeckt zu sein. Leider kann ich dies nicht auf die Gesamtheit der vielen, mir bekannten Systemhäuser übertragen.

Gerhard Pleil, Inhaber der Unternehmensberatung PMI in Kempten und Autor des Buches "Überlebensfaktor Dienstleistung".

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