Die Idee, in einem Smartphone getrennte Container für berufliche und Privatanwender laufen zu lassen, ist nicht neu. Nutzt aus Ihrer Sicht der Fachhandel bereits diese Möglichkeit, als Argument, um solche Smartphones im Firmeumfeld zu platzieren?
Uta Georgi: Wir sehen für den Fachhandel vor allem zwei Argumente. Erstens: die Beratung von Business-Kunden in Zusammenhang mit Mobile Device Management für den Einsatz in Unternehmen im Sinne der bislang als unsicher geltenden Android-Geräte. Und zweitens die Ansprache eines qualitäts- und sicherheitsbewussten Endkunden, der bei einem teuren Smartphone diesen Sicherheitsaspekt voraussetzt.
In welchem Umfang solche Argumente jedoch vom Fachhandel aktiv für die Platzierung im Firmenumfeld genutzt werden, dazu lassen sich zum momentanen Zeitpunkt keine verlässlichen Erhebungen anstellen.
Sehen Sie Samsung Knox künftig als ein tragendes Element, um ein Android-Gerät des Herstellers auch in Großunternehmen mit sicherheitsrelevanten Unternehmensabläufen und -daten zu platzieren?
Georgi: Knox ist im Zuge der BYOD-Strategie von Unternehmen beziehungsweise aufgrund der Datensicherheit bei Smartphones im Allgemeinen eine logische Konsequenz - eine Thematik, bei der andere Hersteller mit ihren Betriebssystemen frühzeitiger aktiv waren.
Anroid hat seit Bestehen mit einem löchrigen Sicherheitssystem zu kämpfen. Samsung verspricht: Firmennetzwerke mit Knox besser vor Viren und anderer Schadsoftware schützen zu können.
Georgi: Wir finden dieses Thema grundsätzlich sehr wichtig. Aber ob Samsung sein Versprechen halten kann, wird die Praxis zeigen.
- Samsung Knox
Knox soll Smartphones und Tablets der Galaxy-Serie für den Business-Einsatz fit machen. - Samsung Knox
Die Technologie trennt private Apps und Daten von den Unternehmens-Anwendungen. - Samsung Knox
Die Knox-Technologie setzt sich aus verschiedenen Verfahren zusammen. Hierzu zählt beispielsweise Secure Boot. - Samsung Knox
Die Authentizität des Android-Kernels wird durch Secure Boot überprüft. Das heißt, bereits beim Starten des Gerätes lässt sich sicherstellen, dass keine Schadsoftware geladen wird, obwohl Knox noch gar nicht gestartet ist. - Samsung Knox
Enterprise-Anwendungen laufen in einem abgeschotteten und verschlüsselten Knox-Container. - Samsung Knox
Knox arbeitet mit vielen MDM-Lösungen zusammen. - Samsung Knox
Knox schützt das Betriebssystem durch "SE für Android", die auf SELinux basiert. SE für Android schützt das OS durch Aufteilung in Sicherheits-Domänen. - Samsung Knox
Samsung verwendet bei Knox auch die Integrity Measurement Architecture TIMA. Das TIMA-Modul überwacht den Kernel des Betriebssystems auch ohne Knox-Aktivierung. Das Modul soll sicherstellen, dass keine Sicherheitsprobleme vorliegen. - Samsung Knox
Bei Samsungs Knox-Container handelt es sich um eine Android-Umgebung innerhalb des Geräts, komplett mit eigener Startseite, Startbildschirm, Apps und Widgets. - Samsung Knox
Knox arbeitet mit einer 256-Bit-AES-Verschlüsselung. - Samsung Knox
Die Umgebung erlaubt es Administratoren, die Einrichtung von VPNs für einzelne Apps in Knox zu konfigurieren. - Samsung Knox
Samsung unterstützt mit Knox viele Verwaltungslösungen (MDM).
Zu welchem Zeitpunkt erhält ein Distributor eigentlich Informationen von einem Herstellers zu neu entwickelten Technologien? Die Distribution sollte schließlich den Channel frühzeitig auf die Vermarktung vorbereiten.
Georgi: Da wir als Komsa im engen Austausch mit dem Produktmanagement von Samsung stehen, werden uns solche Entwicklungen zum für Samsung frühestmöglichen Zeitpunkt vorgestellt. Interessierte können sich auch immer in einschlägigen Blogs über derartige Entwicklungen informieren.
Werden Sie dem Fachhandel Schulungen zu Samsung Knox anbieten?
Georgi: Schulungen zu diesem Thema sind bei uns im Gespräch. Generell ist in der Branche festzustellen, dass das Thema Knox noch zu kurz kommt.
Samsung KNOX - Sicherheit für Android
First Look: Samsung Knox für Privatkunden