Digital Leader Award

Digital Leader Award 2016

Die Bewerber und Finalisten des Digital Leader Award 2016

14.06.2016
Von Florian Kurzmaier
Mit dem Wettbewerb des Digital Leader Award riefen Dimension Data und IDG Deutschlands Digitalisierer dazu auf, ihre Projekte der Jury vorzulegen – über 90 Bewerber folgten diesem Ruf.

Der bloße Blick auf den stattlichen Berg an Bewerbungen zur ersten Auflage des Digital Leader Award genügt, um zu erkennen: Um die digitale Transformation in Deutschland scheint es nicht so schlecht bestellt zu sein, wie manche Zweifler gerne behaupten. Insgesamt 93 Bewerbungen sind für den gemeinsam von Dimension Data Deutschland und IDG Deutschland ins Leben gerufenen Wettbewerb eingegangen.

In Summe zeichnen diese Bewerbungen ein ausgesprochen heterogenes Bild vom Status quo der digitalen Transformation in Deutschland. Zwar stellen die Einreichungen keinen repräsentativen Querschnitt durch alle Branchen und Funktionsbereiche der deutschen Unternehmen dar, doch sie lassen einige spannende Rückschlüsse zu.

Allein durch die quantitative Verteilung auf die sechs Kategorien des Digital Leader Award lässt sich erahnen, wo die Unternehmen den inhaltlichen Schwerpunkt ihrer transformatorischen Bemühungen setzen. Weiter geben die Bewerber durch den Zuschnitt von Projekten, Projektteams, eingesetzten Tools und Organisationsformen einen Einblick in die konkreten Maßnahmen zur Transformation von Prozessen, Produkten und sogar ganzen Unternehmen.

Fokusthema: Strategische Ebene

Mit 21 Bewerbungen ging eine signifikante Zahl an Einreichungen in der Kategorie Create Impact ein. Hier werden vor allem Projekte ausgezeichnet, die Unternehmen strategisch neu ausgerichtet haben. Im Blick sind beispielsweise Ansätze zur strategischen Entwicklung neuer Unternehmensstrukturen oder gar das Konzipieren und Umsetzen konzernweiter Digitalisierungsstrategien, wobei es gilt, die an der Wertschöpfung beteiligten Stakeholder einzubinden.

Dabei zeigt sich: Die meisten Unternehmen nutzen agile Methoden, um ihre Kernprozesse zu transformieren. Die Bandbreite reicht von internen Prozessen in Backoffice oder Logistik über Prozesse mit Kundenfokus in Vertrieb und Marketing bis hin zum Einrichtung digitaler Labs, in denen systematisch Innovationen angestoßen werden.

Der überwiegende Teil der eingereichten Projekte fußt auf einem in den Organisationen fest verankerten digitalen Mindset und dem dazu gehörenden theoretischen und methodischen Unterbau.

Spannend ist zudem auch der Blick auf die viel diskutierte Frage nach einer allein verantwortlichen Ressource für die Digitale Transformation: In der Kategorie Create Impact geben acht Bewerber an, eine solche Ressource eingerichtet zu haben - die Funktionsbezeichnungen und Berichtslinien weichen allerdings stark voneinander ab. Bei weiteren 13 Bewerbern gibt es keine Alleinverantwortung für die Digitalisierung. Hier dominieren digitale Boards als bereichsübergreifende Entscheidungsgremien.

Produkte und Services werden digitalisiert

Die Award-Kategorien Shape Experience und Invent Markets rücken primär die Produkte und Dienstleistungen der Bewerber in den Fokus. Während die Einreicher in der Kategorie Shape Experience bereits bestehende Produkte oder Dienstleistung durch Digitalisierung um neue Chancen zur Wertschöpfung erweitert haben, schufen die Bewerber von Invent Markets auf der "grünen Wiese" komplett neue Ansätze.

Die meisten Einreichungen konnten die beiden Kategorien Shape Experience (22) und Invent Markets (20) für sich verbuchen - ein Anhaltspunkt dafür, dass Unternehmen die (Weiter-) Entwicklung eigener Produkte und den Ausbau vorhandener Wertschöpfungsketten als elementaren Erfolgsfaktor betrachten.

Neben zahlreichen App-Innovationen (beispielsweise in der Logistik- oder Finanzbranche) umfassten diese Bewerbungen auch einige Serviceprojekte, die auf digitalen Technologien wie Cloud Computing, Machine Learning und Big Data basieren. In der Regel wurden dabei Projekte realisiert, in denen sowohl der Bewerber, als auch sein Kunde - in manchen Fällen auch beide - profitieren.

Ebenfalls mit dabei: Ausgründungen von Geschäftsbereichen in Form von Startups, die neue Geschäftschancen außerhalb der klassischen - manchmal ausgtretenen - Pfade ermöglichen. Die Bewerber kommen dabei aus verschiedenen Branchen, beispielsweise Maschinenbau, E-Commerce oder Telekommunikation.

In HR und Public Sector weniger Bewerbungen

Viele Bewerber beschäftigen sich im Rahmen ihrer Digitalisierungsanstrengungen auch mit Collaboration. In der Kategorie Spark Collaboration bewarben sich 13 Unternehmen mit innovativen Ansätzen der digitalen Zusammenarbeit. Eingereicht wurden Social-Intranet-Projekte ebenso wie Unified-Communications-Ansätze, Mobile Workplaces oder neuartige Bürokonzepte.

Weniger Bewerbungen als in den anderen Kategorien ging unter dem Label Empower People ein. So beschäftigen sich sieben Einreichungen mit Maßnahmen zur Talententwicklung im digitalen Zeitalter, wobei unter anderem Innovation Labs beschrieben werden, in denen Mitarbeiter gemeinsam an neuen Ideen arbeiten. Auch E-Learning-Initiativen und unternehmensweite Kampagnen zum Employer Branding finden sich unter den Eingängen.

Die vergleichsweise niedrige Fallzahl könnte mit dem heraufziehenden War for Talents zusammenhängen, der dazu geführt hat, dass viele Unternehmen nicht mehr über ihre Recruiting- und HR-Best-Practices sprechen wollen. Oftmals spielen aber auch datenschutzrechtliche Bedenken eine wichtige Rolle. Nichtsdestotrotz zeigen die Bewerbungen, dass sich sowohl im Recruiting als auch in der Aus- und Weiterbildung der eigenen Belegschaft durch digitalisierte Prozesse und Methoden große Mehrwerte generieren lassen.

In der Kategorie Digitize Society schließlich gingen zehn Projekte an die Jury. Hier zeigen öffentliche Institutionen und Behörden ihre Fortschritte in Sachen digitaler Transformation. Bei Digitize Society geht es in erster Linie darum, zum Nutzen der Allgemeinheit zu wirken - und nicht einen möglichst schnellen Return on Invest (RoI) zu erzielen. Das ist den Bewerbern etwa mit Einreichungen aus der Krebsforschung, dem Betrieb von Verkehrsinfrastrukturen, intelligenten Stadtmöbeln oder der Betriebssicherheit kommunaler IT gelungen.

Fazit

Der Digital Leader Award zeigt mit seinen beinahe 100 Bewerbungen, dass die Transformation von Organisationen, Prozessen, Fachbereichen und Infrastrukturen in deutschen Unternehmen in vollem Gang ist. Auf der folgenden Seite führen wir das gesamte Bewerberfeld von 2016 auf (mit Ausnahme derjenigen Teilnehmer, die einer Veröffentlichung nicht zugestimmt haben) und geben auf Seite 3 schließlich bekannt, welche Bewerber es nach dem Urteil unserer Fachjury unter die Top-3 ihrer Kategorie geschafft haben. Die Sieger des Digital Leader Award 2016 finden Sie hier.

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