Notebooksbilliger.de bleibt die Nr. 1

Das sind die umsatzstärksten Onlineshops für Elektronik



Matthias Hell ist Experte in Sachen E-Commerce und Retail sowie  Buchautor. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in renommierten Handelsmagazinen und E-Commerce-Blogs. Zuletzt erschien seine Buchveröffentlichung "Local Heroes 2.0 – Neues von den digitalen Vorreitern im Einzelhandel".
Laut dem jährlichen Onlineshop-Ranking von EHI und Statista bleibt Notebooksbilliger.de der Elektronikversender mit den höchsten Umsätzen im E-Commerce. Multichannel-Händler wie Conrad und Cyberport kommen demgegenüber auf geringere Online-Umsätze.
Notebooksbilliger.de bleibt im EHI/Statista-Ranking auch 2013 der umsatzstärkste Elektronikversender
Notebooksbilliger.de bleibt im EHI/Statista-Ranking auch 2013 der umsatzstärkste Elektronikversender
Foto: Notebooksbilliger

Das Thema Umsatzzahlen ist naturgemäß heikel: Gerade im Online-Handel wurden Umsätze lange Zeit freigiebig kommuniziert - ließ sich damit doch nicht zuletzt die eigene Einkaufsposition stärken. Wer sich allerdings auf die öffentlich mitgeteilten Zahlen verlässt, hat oft das Problem, Äpfel mit Birnen vergleichen zu müssen: so handelt es sich im einen Fall um Brutto- und im anderen um Nettozahlen, zudem verfolgen Unternehmen wie Conrad Electronic oder Shift IT (Alternate/Wave) vielgleisige Handelsmodelle, in denen das Online-Endkundengeschäft nur eine Facette darstellt. Noch dazu sind wichtige Anbieter wie Notebooksbilliger.de inzwischen davon abgerückt, ihren Umsatz öffentlich zu kommunizieren, was die Vergleichbarkeit weiter erschwert.

Vor diesem Hintergrund kommt dem jährlichen Umsatz-Ranking, das das EHI Retail Institute zusammen mit Statista herausgibt, eine umso dankenswertere Rolle zu. Die Aufstellung vereint Selbstangaben der Online-Händler mit Regressionsanalysen und soll so ein möglichst zuverlässiges Abbild der Kräfteverhältnisse ermöglichen.

Die umsatzstärksten deutschen Onlineshops 2014

1

Amazon.de

5.787,0 Mio. €

2

Otto

1.880,0 Mio. €

3

Zalando

702,0 Mio. €

4

Notebooksbilliger.de

498,9 Mio. €

5

Bonprix

410,5 Mio. €

6

Cyberport

404,4 Mio. €

7

Tchibo

400,0 Mio. €

8

Conrad

389,6 Mio. €

9

Alternate

366,9 Mio. €

10

H&M

303,7 Mio. €

Cyberport, Conrad und Alternate auf den Plätzen

Der Ansatz von EHI und Statista führt dazu, dass Notebooksbilliger.de, das 2012 in absoluten Zahlen von den Wettbewerbern Cyberport und Shift IT überholt wurde, weiterhin die Rolle des im Online-Handel umsatzstärksten Elektronikversender einnimmt: Auf 498,9 Millionen Euro taxiert die Studie die E-Commerce-Einnahmen (ohne Store-Umsätze und Retouren) von Notebooksbilliger.de. Firmenchef Arnd von Wedemeyer hatte Anfang des Jahres im Interview mit ChannelPartner zur Umsatzentwicklung 2013 erklärt: "Ja, die halbe Milliarde Euro haben wir geschafft."

Cyberport kam dagegen nach eigenen Angaben 2013 auf einen Umsatz von 548 Millionen Euro, wird im EHI/Statista-Ranking allerdings nur mit 404,4 Millionen Euro aufgeführt - ein Wert, der nach Auskunft von EHI Retail ebenfalls das stationäre Geschäft sowie Online-Retouren exkludiert und den Marktforschern von dem Unternehmen selbst übermittelt wurde.

Von Conrad Electronic liegt bisher nur die Umsatzzahl von 866 Millionen Euro für das Geschäftsjahr 2012 vor. Laut EHI und Statista hat das Handelsunternehmen im vergangenen Jahr im E-Commerce einen Umsatz von 389,6 Millionen Euro erzielt. Als vierstärksten Elektronikversender führt das Onlineshop-Ranking Alternate auf, das 2013 Einnahmen in Höhe von 366,9 Millionen verbuchte. Die offizielle Umsatzmeldung von Shift IT für das Geschäftsjahr 2012/13 im Bundesanzeiger steht dagegen noch aus.

Die weiteren Elektronikversender in den EHI/Statista-Top 100

11

Apple Store (Deutschland)

301,3 Mio. €

28

Medion

131,9 Mio. €

30

HOH.de (Get-it-quick GmbH)

130,7 Mio. €

35

Comtech

116,0 Mio. €

39

Mindfactory

110,5 Mio. €

41

Dell.de

101,1 Mio. €

45

HP.com (Deutschland)

93,4 Mio. €

57

Computeruniverse

72,1 Mio. €

58

Druckerguenstiger.de

70,0 Mio. €

73

Notebook.de

51,8 Mio. €

76

Hardwareversand.de

50,4 Mio. €

91

Atelco.de

37,3 Mio. €

93

Beamershop24

37,2 Mio. €

94

TomTom (Deutschland)

37,1 Mio. €

97

Lapado.de

36,1 Mio. €

Blick ins deutschsprachige Ausland

Der umsatzstärkste österreichische Elektronikversender DiTech wurde Anfang 2014 insolvent
Der umsatzstärkste österreichische Elektronikversender DiTech wurde Anfang 2014 insolvent

Die Studie von EHI und Statista umfasst auch die Nachbarländer Österreich und Schweiz und ermöglicht damit einige interessante Blicke über die Grenzen: Demzufolge nahm in Österreich 2013 DiTech mit Online-Umsätzen von 37,7 Millionen Euro die Pole Position unter den Elektronikversendern ein. Das Anfang 2014 insolvent gegangene Unternehmen wurde inzwischen als Marke von dem Wettbewerber e-tec wiederbelebt, der in dem Shop-Ranking mit 34,8 Millionen Euro als drittstärkster Elektronik-Online-Händler rangiert. Platz 2 geht an Conrad.at mit 35,3 Millionen Euro.

In der Schweiz nimmt der Elektronikversender Digitec (über den ChannelPartner bereits berichtete) mit 414 Millionen Euro sogar die Rolle des insgesamt umsatzstärksten Online-Händlers ein - Amazon ist in dem Land nicht mit einem eigenen Shop vertreten. Mit Brack.ch (113,8 Millionen Euro), Microspot.ch (82,1 Millionen Euro) und Nettoshop.ch (61,9 Millionen Euro) befinden sich laut EHI/Statista zudem drei weitere Elektronikversender unter den zehn umsatzstärksten Onlineshops der Schweiz.

Umsatzwachstum verlangsamt sich

Jenseits der Entwicklung der einzelnen Onlineshops bietet die Studie auch einen Überblick über das Wachstum des gesamten E-Commerce-Markts. Demzufolge hat allen sehr optimistischen Prognosen zum Trotz das Tempo der Umsatzsteigerungen im E-Commerce deutlich abgenommen. Die Top 100 E-Commerce-Händler in Deutschland erwirtschafteten in 2013 einen Umsatz von 19,6 Milliarden Euro. "Das ist eine Steigerung von knapp 7,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (18,2 Milliarden). Bereinigt um den Umsatz von Amazon.de, beträgt das Wachstum allerdings nur 2,8 Prozent," kommentiert Lars Hofacker, Leiter Forschungsbereich E-Commerce beim EHI. Noch einmal deutlicher sei der Wachstumsabschwung in der Schweiz, wo das Marktvolumen fast auf dem Niveau von 2012 verblieben sei. (rw)

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