"In die Köpfe muss eine Sicherung rein."

Das vermischte Jahr 2017 in Zitaten

29.12.2017
Das Jahr 2017 war voll von erinnerungswürdigen Zitaten. Wir haben die besten zusammengetragen..

"Redaktionen sind doch vor allem so etwas wie Wahrheitssuchmaschinen." (Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz, SPD, am 6. Januar in der Hafenstadt beim Empfang zum 70. "Spiegel"-Jubiläum.)

"Ich bin einer der wenigen Prominenten, die 2016 überlebt haben. Aber für 2017 seh' ich schwarz." (Thomas Gottschalk am 8. Januar in seiner ersten Radioshow auf Bayern 1.)

"Eine totale Umzäunung und Betonisierung von Volksfesten können wir uns nicht vorstellen." (Der Präsident des Deutschen Schaustellerbundes, Albert Ritter, am 11. Januar in Bonn zu denkbaren Konsequenzen für Volksfeste aus dem Anschlag von Berlin.)

"Sie ist nett, macht Spaß und ist pünktlich. So eine Frau findet man selten." (Bauunternehmer Richard Lugner am 23. Februar über seine Begleitung beim Wiener Opernball, die US-Schauspielerin Goldie Hawn.)

"Ein Smartphone-Verbot im öffentlichen Raum, ähnlich dem Rauchverbot - das fände ich gut." (Schauspieler Jörg Hartmann, bekannt als Dortmunder "Tatort"-Kommissar Peter Faber, im Interview der Zeitschrift "Für Sie" vom 27. Februar.)

"Harte Strafen gegen Todesraser sind folgerichtig. Wer das Leben anderer leichtfertig aufs Spiel setzt, muss mit maximalen Konsequenzen rechnen." (Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt, CSU, am 27. Februar über die Mord-Urteile gegen zwei Raser nach einem illegalen Autorennen in Berlin.)

"Ich bin ein Gartenfan, das wissen inzwischen viele in Deutschland - auch wenn mich meine Frau eher zu den niederen Tätigkeiten wie Rasenmähen und Laubsäcke tragen einteilt." (Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 13. April bei der Eröffnung der IGA in Berlin.)

"Das Deutsche zeichnet sich durch die wunderbare Möglichkeit der Wortzusammensetzung aus. Keine andere Sprache kann so viele Bandwurmwörter erzeugen." (Autor und Sprachkritiker Bastian Sick ("Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod") am 4. Mai über die Möglichkeiten der deutschen Sprache.)

"Es ist keine leichte Aufgabe Bürgermeister zu sein. Weltmeister im Schwergewicht zu sein, war viel, viel einfacher als Bürgermeister. Damals hatte ich drei Kämpfe im Jahr gehabt. Jetzt habe ich jeden Tag einen Kampf." (Ex-Boxweltmeister Vitali Klitschko am 12. Mai über seinen Job als Bürgermeister von Kiew in der Ukraine.)

"Wir leben in einer Welt völlig austauschbarer Musik - Fast-Food-Musik ohne jeden Inhalt. (..) Musik ist kein Feuerwerk. Musik ist Gefühl. Lasst uns versuchen, etwas zu ändern und die Musik zurückzubringen." (Der Portugiese Salvador Sobral in der Nacht zum 14. Mai nach seinem Sieg beim ESC in Kiew mit der Jazzballade "Amar Pelos Dois".)

"Das Kind schreit nach der Milch der Mutter und der Liebe der Mutter, aber es hat mit Sicherheit keinen Durst nach Smartphones." (Die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler, CSU, am 29. Mai in Berlin über Mütter, die sich während der Betreuung von Säuglingen nebenher mit ihrem Smartphone beschäftigen.)

"Wir werden die Pyromanen verfolgen, und wenn jemand den Vesuv angezündet hat, möchte ich ihn für 15 Jahre im Gefängnis sehen." (Der italienische Umweltminister Gian Luca Galletti am 12. Juli laut Nachrichtenagentur Ansa über Brände am Vesuv.)

"In die Köpfe muss eine Sicherung rein." (Der Pressesprecher der Münchner Polizei, Marcus da Gloria Martins, im dpa-Interview vom 16. Juli zur Verbreitung von ungesicherten und unüberprüfbaren Informationen über Messengerdienste.)

"Ich bin zuversichtlich, dass wir beste Freunde bleiben werden." (Der britische Prinz William am 19. Juli in seiner Rede auf der Gartenparty der britischen Botschaft in Berlin.)

"Es ist ein Wert in der Größenordnung vom Bau einer neuen Elbphilharmonie." (Der Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Werner Gatzer, am 20. Juli in Hamburg zum Wert von Rekord-Kokainfunden, die insgesamt auf 800 Millionen Euro geschätzt werden.)

"Normalität ist nicht das Normale beim Wetter." (Meteorologe Martin Jonas vom Deutschen Wetterdienst am 26. Juli zu Dauerregen und ungewöhnlichen Wetterlagen.)

"Ich bin jetzt 69 Jahre. Alles hat Grenzen. Wenn überhaupt, findet FKK bei mir nur noch zu Hause statt." (Linken-Politiker Gregor Gysi am 10. August in der "Bild"-Zeitung zum Thema FKK.)

"Die Erkenntnisse, die wir dabei gewinnen konnten, erschrecken noch immer - ja, sie sprengen jegliche Vorstellungskraft." (Der Präsident der Polizeidirektion Oldenburg, Johann Kühme, am 28. August zum Stand der Ermittlungen gegen den ehemaligen Krankenpfleger Niels H. Anfang November berichtet die Staatsanwaltschaft von mehr als 100 Opfern.)

"Ich bin immer noch derselbe Mensch, und ich habe mich noch nie über meine Beziehungen definiert." (US-Schauspielerin Meghan Markle in der Online-Version eines Interviews mit dem Magazin "Vanity Fair" am 5. September über ihre Beziehung zum britischen Prinzen Harry.)

"Es ist, als wäre jemand mit einem Rasenmäher vom Himmel über die Insel gegangen." (Marilou Rohan, Augenzeugin auf der Karibikinsel Sint-Maarten, am 8. September im niederländischen Rundfunk NOS über Hurrikan "Irma".)

"Das Jahr 2017 zeigt uns auf bitterste Weise, warum die Wissenschaft seit Jahrzehnten vor dem Klima-Chaos warnt: Die Elemente Feuer, Wasser und Luft wenden sich nun gegen uns, weil wir den Planeten aus dem Gleichgewicht bringen." (Der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Hans Joachim Schellnhuber, am 11. September in Potsdam zu diesjährigen Wetter-Extremen.)

"Journalismus ist der Scheinwerfer der Aufklärung oder, eine Nummer kleiner, zumindest die Taschenlampe des mündigen Bürgers." (Der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger BDZV, Mathias Döpfner, am 18. September beim Zeitungskongress in Stuttgart.)

"Da hat dann jeder seinen kleinen Helmut Schmidt in der Tasche zum Anfassen und kann damit die Zeitung holen oder einparken." (Susanne Schmidt, Tochter des gestorbenen Altkanzlers Helmut Schmidt, am 19. September in Hamburg zu den neuen Zwei-Euro-Münzen mit dem Porträt ihres Vaters.)

"Ein guter Anatom hat immer ein paar Leichen im Keller." (Plastinator Gunther von Hagens am 27. September über die mehr als 17 000 Menschen, die sich bei ihm bisher als Körperspender für seine umstrittene "Körperwelten"-Ausstellung mit gehäuteten Toten registrieren ließen.)

"Einen Großteil der Kurbeiträge setzen wir in den Sand." (Wangerooges stellvertretender Kurdirektor Christian Pollmann am 30. Oktober zu den regelmäßigen Ausgaben der Insel für das Aufschütten von Sand am Badestrand.)

Thomas Ebeling, Vorstandsvorsitzender der ProSiebenSat.1 Media SE, bewies 2017 kein glückliches Händchen bei der Definition seiner Kernzielgruppe.
Thomas Ebeling, Vorstandsvorsitzender der ProSiebenSat.1 Media SE, bewies 2017 kein glückliches Händchen bei der Definition seiner Kernzielgruppe.
Foto: ProSiebenSat.1 Media SE

"Warum sagt der Priester bei den Feierlichkeiten an einem gewissen Punkt: Erhebet Eure Herzen? Er sagt nicht: Erhebt Eure Handys, um Fotos zu machen. Nein, das ist eine scheußliche Sache." (Papst Franziskus am 8. November bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz in Rom.)

"Es gibt Menschen, ein bisschen fettleibig und ein bisschen arm, die immer noch gerne auf dem Sofa sitzen, sich zurücklehnen und gerne unterhalten werden wollen. Das ist eine Kernzielgruppe, die sich nicht ändert." (ProSiebenSat.1-Chef Thomas Ebeling über die Zuschauer seines Senders bei einem Call mit Aktienanalysten, veröffentlicht vom Branchendienst "DWDL" am 15. November.) (dpa/ad)

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