Klären Sie Ihre Kunden auf

Das weiß Windows über seine Nutzer

Name, Firma, peinliche Fotos, Angebote – Windows macht kein Geheimnis aus den Daten. Wir zeigen Ihnen, was Sie für Ihre Kunden tun können, wenn sie mehr Schutz brauchen.

Sie können davon ausgehen, dass vielen Ihrer Kunden gar nicht bewußt ist, was Windows alles über ihr eigenes Nutzerverhalten weiß und welche Daten angesammelt werden. Es ist sicherlich nicht verkehrt, die Kunden im Rahmen eines Beratungsgespräches darauf hinzuweisen und zu sensibilisieren, welche Informationen das Betriebssystem alles sammelt. Denn oft ist den Kunden gar nicht klar, welche Daten sie preisgeben. Insbesondere an Rechnern, die sich mehrere Mitarbeiter teilen, ist es oft nicht erwünscht, sehen zu können, woran der andere arbeitet – vom Thema Betriebsspionage mal ganz abgesehen.

Datenschutz im Internet? Oft ist den PC-Usern gar nicht klar, welche Daten sie preisgeben.
Datenschutz im Internet? Oft ist den PC-Usern gar nicht klar, welche Daten sie preisgeben.

Tipp 1: Zuletzt geöffnete Programm- und Dokument-Anzeige deaktivieren
Wenn mehrere Personen denselben Rechner benutzen, kann die Auskunftsfreudigkeit von Windows schnell ein Problem werden. Zwar gibt es dafür Benutzerkonten – aber sich abzumelden, nur weil der Partner schnell seine Mails checken will, ist umständlich und verdächtig. Ein einziger Klick auf „Start“ genügt dann, um alle Programme und unter „Zuletzt verwendetet Dokumente“ die letzten 15 Dokumente zu sehen, die vorher geöffnet waren. Per Rechtsklick auf „Start“ unter „Eigenschaften, Startmenü Anpassen, Allgemein“ kann die die Programmliste gelöscht werden. Die Rubrik „Erweitert“ erlaubt übrigens das Deaktivieren und Löschen der kompletten Dokumenten-Liste.

Tipp 2: Mit Freeware die Nach-Hause-Telefonie von Windows abstellen
Aber Windows ist nicht nur auf dem Rechner mitteilsam, es "telefoniert" auch gerne nach Hause, etwa in Form von Fehlerberichtserstattungen oder Daten zur Verwendung des Windows Media Players. Teilweise ist nicht ganz klar, welche Daten nach Redmond gehen und Microsoft gibt an, diese nur zur Verbesserung der Software zu sammeln. Auf der sicheren Seite sind Ihre Kunden mit dem Gratis-Tool XP-Antispy, das auch unter Vista seinen Zweck erfüllt, oder mit xpy, das nicht installiert werden muss. Beide verfügen außerdem über einige Tweaks zum System-Tuning. Explizit für Vista ist das Tool Vispa konzipiert. Es führt auf Wunsch auch Änderungen durch, die die Leistung von Vista erhöhen. Sowohl für XP als auch Windows 7 empfieht sich zudem der Einsatz des PC Welt Tuner Antinerv Pack – bei dem kleinen, kostenlosen Tool unserer Kollegen ist der Name schlicht Programm.

Word verrät jedem den Namen des Bearbeiters

Microsoft Word ist das meistverwendete Textverarbeitungsprogramm der Welt und auf vielen Windows-Rechnern als Bestandteil einer MS Office-Suite installiert. Viele Nutzer wissen jedoch nicht, dass Word fleißig Daten sammelt, und diese auch für Dritte einsehbar sind.

Tipp 3: Autoren-Namen- und Firmen-Anzeige in Word-Dateien unterbinden

Word-Dateien: Private Daten wandern mit.
Word-Dateien: Private Daten wandern mit.

Machen Sie als Händler doch mal den Selbsttest: Öffnen Sie eine Word-Datei (.doc) mit dem Microsoft-Schreibprogramm und hangeln Sie sich im Menü „Datei, Eigenschaften“ zu einem Fenster, das Name und Firma des Autors verrät. Diese Angaben hat Word bei der Installation von Ihnen erhalten. Peinlich wird es schnell, wenn Sie damals Ihr Chat-Alter-Ego „Bärchen“ eingetippt haben und jemandem jetzt einen kurzen Bericht mailen. Noch mehr zu sehen gibt es unter „Statistik“: Wer das Dokument wann zuletzt gespeichert hat, wie oft es geändert (Version) und wann es zuletzt ausgedruckt wurde. Die sensibelsten Informationen – alle Namen und die Firma – löschen Sie unter „Extras, Optionen, Sicherheit, Datenschutzoptionen“ per Häkchen ab sofort automatisch.

Tipp 4: Wiederherstellbarkeit gelöschter Informationen verhindern

Besonders heikel ist die „Schnellspeicherfunktion“ älterer Word-Versionen, die erst ab Office 2003 Service Pack 3 entschärft wurde. Gelöschte Informationen, etwa Namen oder ungeschönte Bilanzzahlen, macht Word damit nur unsichtbar. Zwar beschleunigt dies den Speichervorgang, mit einem einfachen Texteditor jedoch können diese Daten ausgelesen werden. Deaktiviert werden kann die Funktion unter „Extras, Optionen, Speichern, Schnellspeicherung zulassen“.

Ein Foto-Spion enthüllt die peinlichsten Bilder

Wenn die Funktion „Alle Dateien und Ordner anzeigen“ aktiviert ist, sieht jedermann in Ordnern, die Bilder enthalten, die versteckte Datei Thumbs.db. Diese enthält eine verkleinerte Ansicht aller Bilddateien des Ordners, um die Bildvorschau zu beschleunigen.Das kann nicht nur zu Peinlichkeiten führen, auch Bilder die Dritte nichts angehen werden so öffentlich.

Thumbs.db: Schnell landen peinliche Bilder in den falschen Händen.
Thumbs.db: Schnell landen peinliche Bilder in den falschen Händen.

Problematisch wird es, wenn beim Verschieben eines Ordners auf einen Online-Speicher oder Brennen einer CD die Thumbs-Datei aus Versehen mitkopieren. Spezielle Software wie der ThumbsDbExtractor vergrössert die Miniaturen und der Exif Reader kann zusätzliche Bildinformationen anzeigen, etwa Aufnahmedatum und Kameramodell. So geraten auch peinliche Party-Bilder, die eigentlich ar nicht mitkopiert werden sollten, schnell in falsche Hände.

Tipp 5: Thumbs.db dauerhaft loswerden

Die Datei Thumbs.db kann ohne Probleme gelöscht werden, jedoch legt Windows bei jeder Thumbnail-Ansicht automatisch eine neue Vorschau-Datei an. Dauerhaft unterbunden werden kann das, indem der Anwender im Explorer unter „Extras, Ordneroptionen, Ansicht“ die Option „Miniaturansichten nicht zwischenspeichern“ aktiviert.

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