Prognosen zur IT-Sicherheit

Das werden die größten Security-Bedrohungen 2012

Dr. Klaus Manhart hat an der LMU München Logik/Wissenschaftstheorie studiert. Seit 1999 ist er freier Fachautor für IT und Wissenschaft und seit 2005 Lehrbeauftragter an der Uni München für Computersimulation. Schwerpunkte im Bereich IT-Journalismus sind Internet, Business-Computing, Linux und Mobilanwendungen.
Mobile Malware-Bedrohungen, gezielte Attacken und Social Engineering auf Social Media Plattformen - das sind die Top-Security-Bedrohungen, mit denen Unternehmen im nächsten Jahr rechnen müssen. Ein neuer Report listet die zehn größten Web- und E-Mail-Gefahren für 2012.

Unternehmen müssen mit einem Anstieg der gezielten Attacken und Social Media Bedrohungen sowie zunehmender mobilen Malware rechnen. In dem Report des Sicherheitspezialisten M86 Security sind die Top 10 der Cyber-Bedenken für das Jahr 2012 gelistet. Innerhalb der wichtigsten 10 Sicherheitsprognosen dominieren vor allem drei Bedrohungen:

1. Gezielte Attacken werden immer komplexer und öffentlicher.

Cyber-Kriminelle haben 2011 die gezielten Attacken auf ein neues Niveau angehoben. Sie haben ihre Methoden verfeinert und zielen besonders auf bekannte kommerzielle und staatliche Organisationen. Sony und RSA sind nur zwei Beispiele von namhaften Unternehmen, die in letzter Zeit gezielten Attacken ausgesetzt waren. Diese haben hohe Kosten verursacht, Benutzerdaten gefährdet und den Geschäftsablauf beeinflusst. Die Studie erwartet für das nächste Jahr einen Anstieg der Zahl dieser Attacken. Cyber-Kriminelle werden gestohlene digitale Dokumente nutzen und Zero-Day- und mehrstufige Attacken durchführen, um Organisationen zu infiltrieren. So erhalten sie Zugang zu persönlichen, betrieblichen und selbst zu geheimen Regierungsinformationen.

2. Cyberkriminelle werden sich weiterhin die Beliebtheit Sozialer Netze zunutze machen.

In der 2010er-Ausgabe des jährlichen Reports haben die M86 Security Labs den Anstieg schädlichen Spams vorhergesagt, der Social-Networking-Seiten wie Facebook, Twitter, LinkedIn und Google+ imitiert. Dies hat sich 2011 auch bewahrheitet, und die Spam-Kampagnen wurden verstärkt um arglose Nutzer zu überlisten. Eine ebenso verbreitete Form des Social-Networking-Betrugs ist das sogenannte "Likejacking". Dabei werden Nutzer dazu verleitet, harmlos erscheinende aber schadhafte Seite zu "liken", die dann wiederum mit den Freunden des Nutzers geteilt werden. Gekürzte URLs und vorgetäuschte Umfragen sind weitere Methoden, die verstärkt für Social Engineering genutzt werden. Dies geschieht, um Nutzer zu scheinbar legitimen Handlungen zu verleiten, die aber in Wahrheit dazu genutzt werden, Malware herunterzuladen oder Daten zu stehlen.

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