Echte Konkurrenz fürs iPad?

Das WeTab im Test

08.10.2010
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 

Schnittstellen und Software

Vorteil: Offene Plattform
Das WeTab gibt sich offener und flexibler als das Apple iPad und auch als die meisten Android-Geräte. Das beginnt schon bei den Schnittstellen: Das WeTab hat zwei USB-Buchsen: Diese unterstützen zum Beispiel USB-Sticks und Festplatten. Allerdings zeigte der Dateibrowser des WeTab keine Inhalte auf NTFS-formatierten Speichern an. Fotos lassen sich einfach per SD-Kartenleser auf das WeTab befördern. Eine Internetkamera bringt das WeTab ebenfalls mit.

Über einen Mini-HDMI-Ausgang an der linken Gehäuseseite kann man Filme und Fotos vom Tablet auf einem Fernseher ausgeben: Das passende Kabel liefert WeTab aber nicht mit.
Unser Testgerät war das WeTab mit 32 GB internem Flash-Speicher und 3G-Modem: Das Mobilfunkmodem arbeitet mit einer Standard-SIM-Karte. Allerdings erkannte das Tablet eine eingelegte SIM-Karte erst nach einem Neustart. Danach ist man aber schnell online: Im Menü sind die Zugangsinformationen für 17 deutsche Mobilfunkprovider hinterlegt – man muss nur den passenden auswählen. Die Surfgeschwindigkeit über HSDPA war ordentlich.

Außerdem bietet das WeTab WLAN und Bluetooth zum Anschluss an ein kabelloses Netzwerk. Das WLAN-Modul unterstützt WPA/WPA2-Verschlüsselung, allerdings merkt es sich nicht die Passwörter von Funknetzwerken, mit denen es schon einmal verbunden war. Man muss das Passwort also jedes Mal neu eingeben - das nervt im Praxisalltag sehr. Außerdem wird das Passwort bei der Eingabe im Klartext angezeigt.

Software
Ein Basis-Software-Paket ist auf dem WeTab bereits vorinstalliert. Darunter finden sich ein Musik- und Videoplayer, ein Kalender und ein Adressbuch. Außerdem kann man mit dem WeTab vom Start weg Office-Dokumente wie Texte und Tabellen erstellen und bearbeiten, denn OpenOffice ist installiert. Als Ebook-Reader ist FbReader installiert: Allerdings kann das WeTab bei diesem Programm das Bild nicht ins Hochformat drehen. Als Ebook-Reader kann das WeTab daher nicht überzeugen. Dazu kommt, dass es derzeit noch keine Zeitungs- und Zeitschriften-Apps für das WeTab gibt.

Im Startmenü – der so genannten Pinnwand – befinden sich neben den Icons für die installierten Programme noch weitere Verknüpfungen. Dabei handelt es sich allerdings nicht um Apps, sondern nur um Links auf Webseiten, zum Beispiel Youtube. Ähnlich sieht es im WeTab Market aus: Im speziellen Online-Software-Angebot für das Tablet gibt es derzeit nur sehr wenige echte Programme, etwa den Acrobat Reader, den Google-Browser Chromium oder den Messenger Empathy.

Fast alle anderen Angebote sind wieder nur Web-Links. Hier muss WeTab unbedingt noch nachbessern: Einen Zugriff auf den Android Market wird es zwar nicht geben, denn das WeTab erfüllt dafür nicht die Bedienungen von Google. Doch es soll möglich sein, auf andere Android-App-Verzeichnisse zuzugreifen. Außerdem wird das WeTab Zugriff auf Intels AppUp-Markt bekommen. Doch dort sind die meisten Apps noch auf Netbooks und nicht auf Tablets zugeschnitten.

Ob das WeTab schon bald mit mehr Software verpflegt wird, ist unklar: Ein Entwicklerkit für das Tablet wird es erst im Dezember geben.

Das WeTab unterstützt auch Multi-Tasking: In einem Menü zeigt das Tablet alle geöffneten Programm- und Browserfenster verkleinert an. So kann man sie bequem schließen oder zwischen ihnen wechseln.

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